BHW und DB Bauspar fusionieren
lee Frankfurt – Im Zuge der Postbank-Integration legt die Deutsche Bank ihr eigenes Bauspargeschäft mit dem der Tochter zusammen. Wie das Institut am Dienstag bekanntgab, entsteht aus der Fusion von DB Bauspar und BHW die zweitgrößte Bausparkasse und einer der größten Baufinanzierer Deutschlands. Das neue Institut, das unter der Marke BHW auftreten und seinen Sitz in Hameln haben wird, zählt demnach mehr als 3,7 Millionen Bausparverträge und ein Baufinanzierungs- und Bausparneugeschäft von rund 17 Mrd. Euro. 50 Stellen fallen wegDie neue Gesellschaft werde rund 620 Mitarbeiter beschäftigen, das sind brutto etwa 120 weniger, als die beiden Institute heute zählen. Von 2022 an erhofft sie sich davon jährliche Einsparungen von etwa 25 Mill. Euro, die sich nach Angaben eines Sprechers jeweils etwa zur Hälfte aus Sach- und Personalkosten zusammensetzen. Ein Teil dieser Kosten wird jedoch nur innerhalb der DB Privat- und Firmenkundenbank verschoben. So werden etwa 70 Mitarbeiter in der IT-Sparte weiterbeschäftigt.Mit den meisten der 50 Beschäftigten, die im Zuge des Zusammenschlusses ausscheiden, hat sich das Institut nach Angaben eines Postbank-Sprechers bereits über die Modalitäten geeinigt.Die neue Bausparkasse werde von einem dreiköpfigen Vorstand unter dem Vorsitz von Henning Göbel geleitet, der bislang Sprecher des BHW-Vorstands ist. Sein Stellvertreter ist der bisherige Vorstandsvorsitzende der DB Bauspar, Michael Ost. Dritter im Bunde ist Dietmar König, der bislang dem Vorstand der BHW angehört.Das Vertriebsnetz umfasst künftig mehr als 1 350 Filialen von Deutscher Bank und Postbank, mehr als 4 300 angeschlossene Vermittler sowie weitere Kooperationspartner. Göbel zufolge bietet die BHW ihren Kunden das gesamte Spektrum von modernen Online-Angeboten bis zur persönlichen Beratung zuhause.Im Juni geht die fusionierte Bausparkasse den Angaben zufolge mit einem Sonderkreditprogramm in Höhe von 1 Mrd. Euro für Baufinanzierungen mit Konditionsvorteilen an den Start. Mit modifizierten Angeboten und einer neuen Marktansprache will sich die BHW demnach insbesondere junge Menschen als Zielgruppe erschließen. Bei der Integration im PlanDie Deutsche Bank wertete den Zusammenschluss als “weiteren Meilenstein” auf dem Weg, das Privat- und Firmenkundengeschäft von Deutscher Bank und Postbank bis zum Jahr 2022 zusammenzuführen. “Damit bleiben wir bei der Integration voll im Plan”, sagte Lars Stoy, Vorstandsmitglied der DB Privat- und Firmenkundenbank.Anders im Fall der Bausparkassen verfolgt das Institut bei der Integration der Postbank eine Zweimarkenstrategie. Vor einem Jahr wurde mit der DB Privat- und Firmenkundenbank eine neue Rechtseinheit als Dach für beide Marken gegründet. Seither seien die Vertriebsstrukturen neu ausgerichtet und “weitreichende Schritte” bei der organisatorischen und strukturellen Zusammenführung genommen worden.