FTX-Pleite

Binance-Chef plant Milliardenfonds

Die weltgrößte Kryptobörse Binance will einen Fonds im Volumen von rund 1 Mrd. Dollar bilden, um Vermögenswerte aufzukaufen, die in der Digital­währungskrise unter die Räder ge­kommen sind. „Wenn das nicht ausreicht, können wir mehr zuweisen“,...

Binance-Chef plant Milliardenfonds

Bloomberg Frankfurt

Die weltgrößte Kryptobörse Binance will einen Fonds im Volumen von rund 1 Mrd. Dollar bilden, um Vermögenswerte aufzukaufen, die in der Digital­währungskrise unter die Räder ge­kommen sind. „Wenn das nicht ausreicht, können wir mehr zuweisen“, sagte Binance-Chef Changpeng (CZ) Zhao.

Zhao ist im Kryptosektor eine Schlüsselfigur. In Tweets hatte er Bedenken zur finanziellen Gesundheit der Konkurrenzbörse FTX von Sam Bankman-Fried geäußert und damit Befürchtungen in einem Maß verstärkt, dass FTX schlussendlich kollabierte. Auch Bankman-Frieds Tradinggesellschaft Alameda Re­search brach in der Folge zusammen.

Während die Ereignisse Schockwellen durch den Sektor sandten, festigte Binance ihre Position als weltgrößte Kryptohandelsplattform. Letzte Woche hatte Zhao angekündigt, in Liquiditätsnöte geratene starke Kryptoprojekte mit einem Fonds stützen zu wollen, der der Branche wieder auf die Beine hilft. Ziel sei, die Ansteckungseffekte aus dem FTX-Kollaps einzudämmen.

Gegenüber Bloomberg TV kündigte Zhao an, ein Blogbeitrag über den Fonds werde in Kürze erscheinen. Über das Vorhaben habe Binance mit einer Reihe von Branchenvertretern gesprochen. „Wir verfolgen einen lockeren Ansatz, bei dem verschiedene Akteure aus der Branche ihren Beitrag leisten werden, wie sie es wünschen“, führte er in dem Interview aus.

Die diesjährige Kryptokrise hat Zhaos persönliches Vermögen um etwa 80 Mrd. Dollar geschmälert. Mit 15 Mrd. Dollar übertrifft es laut dem Bloomberg-Milliardärsindex aber noch immer alle anderen Krypto-Akteure.