BoA rechnet mit weniger Rückenwind von der Fed

Zweitgrößte US-Bank schafft zum Auftakt Rekordgewinn - Wachstum der Nettozinserträge geht 2019 zurück

BoA rechnet mit weniger Rückenwind von der Fed

sp New York – Bank of America (BoA) hat im ersten Quartal mehr verdient als erwartet und dabei wie zuvor auch Branchenprimus J.P. Morgan Chase von sprudelnden Gewinnen im Geschäft mit Einlagen und Krediten von Privatkunden profitiert. Die gestiegenen Zinsen in den USA trugen ebenfalls zu den um 5 % auf 12,4 Mrd. Dollar gestiegenen Nettozinserträgen der zweitgrößten US-Bank bei. Für den weiteren Jahresverlauf rechnet BoA allerdings mit weniger Rückenwind und über den gesamten Turnus nur mit 3 % mehr Nettozinsertrag als im Vorjahr. Das wäre im Vergleich zu 2018 eine Halbierung des Wachstumstempos und liegt außerdem unter dem Durchschnitt der Schätzungen von Analysten, die bisher mit einem Plus von mehr als 4 % gerechnet hatten. Die Aktie von BoA notierte trotz Rekordgewinn im ersten Quarta und der wie erwartet stagnierenden Erträge zeitweise knapp 2 % im Minus.Zum Jahresauftakt nutzte BoA die robuste US-Konjunktur mit steigenden Löhnen und guter Stimmung unter den Verbrauchern zum Ausbau von Kundenguthaben und Krediten. Die Nettozinserträge im Verbrauchergeschäft legten fast um ein Zehntel zu und wuchsen doppelt so schnell wie die Nettozinserträge über alle Geschäftsfelder. Der Gewinn der Verbrauchersparte legte um ein Viertel zu und trug wesentlich dazu bei, dass BoA unter dem Strich trotz einer branchenweiten Flaute im Handel mit Aktien und festverzinslichen Wertpapieren ein Rekordergebnis von 7,3 Mrd. Dollar schaffte.Bei J.P. Morgan, die am Freitag einen Gewinn von 9,2 Mrd. Dollar meldete und damit so viel wie noch keine US-Bank in einem Quartal verdiente, war es ebenfalls die Verbrauchersparte, die einen Einbruch im Handel kompensierte. Die größte US-Bank stellte zum Auftakt auch mit Nettozinserträgen in Höhe von 14,5 Mrd. Dollar einen Bestwert auf und traut sich für das Gesamtjahr unverändert 58 Mrd. Dollar zu. Wells Fargo, gemessen an der Bilanzsumme die Nummer 3 der US-Banken, steigerte das Ergebnis im Verbrauchergeschäft prozentual ebenfalls zweistellig und schaffte unter dem Strich mit 5,9 Mrd. Dollar Konzerngewinn eine positive Überraschung. Für das Gesamtjahr stellte CFO John Shrewsberry allerdings sinkende Nettozinserträge in Aussicht. Nur Citi kam im Verbrauchergeschäft zum Jahresauftakt kaum voran, hielt sich dafür aber im Handel besser als erwartet. Ertrag im Handel bricht ein”Das solide Wirtschaftswachstum und die Aktivität der Verbraucher in den USA setzten sich fort, Unternehmen jeder Größe nehmen Kredite auf und treiben die Wirtschaft an”, erklärte BoA-Chef Brian Moynihan. Die Flaute im Handel mit Aktien und festverzinslichen Wertpapieren ging aber auch an seiner Bank nicht spurlos vorüber. Die Erträge rutschten um 13 % ab, während sie bei J.P. Morgan und Goldman Sachs im ersten Quartal um 17 und 18 % gesunken sind. Citi verzeichnete hier einen Ertragsrückgang um 5 %. Morgan Stanley legt heute ihre Zahlen vor.