Kreditwirtschaft

Börsengang der OLB lässt auf sich warten

Die Börsenpläne für die OLB sind weiterhin offen. Nach einem neuerlichen Rekordgewinn wartet der Bankvorstand auf ein günstiges Marktumfeld und grünes Licht durch die Gesellschafter.

Börsengang der OLB lässt auf sich warten

OLB-Börsengang lässt auf sich warten

Institut hofft nach Rekordgewinn auf günstigeres Marktumfeld für Banken

ste Hamburg
Bericht Seite 6

Die OLB lässt auch nach dem 2023 erreichten Rekordgewinn ihre Börsenpläne offen. Vorstandschef Stefan Barth bekräftigte am Montag in einem Pressegespräch anlässlich der Vorlage vorläufiger Geschäftsjahreszahlen, dass die Vorbereitungsarbeiten der Oldenburger Bank abgeschlossen seien, dass ein IPO jedoch von einem günstigen Marktumfeld und der Entscheidung der Eigentümer abhängig sei.

Es gebe für Börsengänge nur gewisse Zeitfenster. "Das Marktumfeld war nicht immer auf unserer Seite", sagte Barth mit Blick auf das vergangene Jahr und verwies auf die Turbulenzen rund um den Kollaps der Silicon Valley Bank sowie auf Risiken nach dem Einbruch am Gewerbeimmobilienmarkt. Ein Dax auf Allzeithoch sei für Banken nur partiell relevant. Zwar habe sich die Lage vieler Banken seit dem Herbst verbessert. Die meisten würden aber nach wie vor unter Buchwert gehandelt, einige sogar weit darunter.

Barth unterstrich, dass ein Börsengang "die beste Lösung für die Bank" sei. Der Einstieg eines strategischen Käufers sei "keine präferierte Option, die wir verfolgen". Entscheiden müssten aber die Aktionäre. Die Anteile der OLB halten Gesellschafter, die mit dem US-Pensionsfonds Teacher Retirement System of Texas sowie mit Apollo Global Management und Grovepoint Investment Management in Verbindung stehen. Barth fügte hinzu, für ihren Wachstumsplan benötige die OLB kein IPO.

Ergebnis 2023 ist Messlatte

Die Bank, die 2023 ihren Gewinn um 16,5% auf 230,4 Mill. Euro ausweitete, zählt sich zu den profitabelsten und effizientesten Banken in Europa. "Dank unseres erfolgreichen operativen Geschäfts haben wir bereits alle unsere Mittelfristziele erreicht oder übertroffen", betonte Barth. Das Rekordergebnis sei "die Messlatte" für das laufende Geschäftsjahr. Eine konkrete Prognose veröffentlichte die OLB nicht. Der Vorstandschef stellte in Aussicht, den 2023 noch um 16,9% auf gut 509 Mill. Euro gesteigerten Zinsüberschuss "ungefähr stabil halten zu können".

Die Bank, die zu ihren Mittelfristzielen zählt, mindestens die Hälfte ihrer Jahresgewinne auszuschütten, wartet nach wie vor auf die Entscheidung der Bankenaufsicht zum Erwerb der Frankfurter Degussa Bank, der im September 2022 angekündigt wurde. Die Vorbereitungsarbeiten für die Integration der Bank verliefen plangemäß. Nach Abschluss der Transaktion wird die OLB mit einer Bilanzsumme von mehr als 30 Mrd. Euro voraussichtlich zu den mehr als 20 deutschen Finanzinstituten gehören, die direkt von der EZB beaufsichtigt werden.

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