Börse feiert Einigung über Entschädigung bei Bankia

Institut erhöht den Gewinn und zahlt Dividende

Börse feiert Einigung über Entschädigung bei Bankia

ths Madrid – Die Aktie von Bankia hat an der Börse Madrid im frühen Geschäft am Montag um mehr als 5 % zugelegt, nachdem die verstaatlichte frühere Skandalbank am Wochenende eine Einigung mit ihrem öffentlichen Eigentümer über drohende Schadenersatzklagen bekannt gegeben und solide Geschäftszahlen für 2014 vorgelegt hatte. Aus dem Handel gingen die Aktien gut 3 % fester. Analysten begründeten dies mit einem Ende der Unsicherheit über mögliche Zusatzzahlungen, welche den Kurs belastet hätten, seit Bankia Anfang Februar überraschend die Präsentation ihrer Bilanz vertagt hatte.Die Gruppe bildete Rückstellungen in Höhe von 780 Mill. Euro für mögliche Entschädigungen von Kleinanlegern, die sich am Börsengang im Juli 2011 beteiligt hatten. Ein spanisches Gericht hat Hinweise darauf attestiert, dass die Geschäftszahlen beim IPO absichtlich falsch dargestellt worden waren. Die Einigung sieht vor, dass die Muttergesellschaft BFA, die vollständig im Besitz des staatlichen Bankenrettungsfonds Frob ist und 62 % an Bankia hält, 60 % der Rückstellungen übernimmt und die Bank die restlichen 40 % beisteuert, also 312 Mill. Euro.Der Vorsitzende von Bankia, José Ignacio Goirigolzarri, der im Mai 2012 die Nachfolge des gescheiterten Rodrigo Rato übernahm, räumte ein, dass es wegen der Entschädigungen “positive Spannungen” mit den Vertretern von Regierung und Frob gegeben habe, wies Gerüchte über Rücktrittsdrohungen jedoch zurück.Insgesamt liegen Bankia bereits mehr als 5 000 Schadenersatzforderungen vor, wovon gut 900 gerichtlichen Klagen entsprechen, wie der am Montag veröffentlichte Bericht der Wirtschaftsprüfer ergab. Es handelt sich ausschließlich um Kleinanleger, da die institutionellen Investoren von Aktionen gegen den umstrittenen Börsengang absehen.Das operative Ergebnis von Bankia lag im Rahmen der Erwartungen. Der Nettogewinn stieg 2014 gegenüber dem Vorjahr um 22,3 % auf 747 Mill. Euro. Der Zinsüberschuss wuchs um 14 % auf 2,93 Mrd. Euro, obwohl die Kreditvergabe wegen Umschichtungen im Portfolio gesunken ist. Erstmals zahlt die aus der Fusion von sieben Sparkassen entstandene Bank eine Dividende von 202 Mill. Euro.