Medienbericht: Helaba erwägt Kauf der Aareal Bank
Die Hessische Landesbank (Helaba) prüft einem Zeitungsbericht zufolge eine Übernahme der Wiesbadener Immobilienbank Aareal. Die Verhandlungen befänden sich in einem frühen Stadium und könnten auch noch scheitern, berichtete das „Handelsblatt“ am Montag unter Berufung auf drei Personen mit Kenntnis der Gespräche. Eine definitive Entscheidung sei noch nicht gefallen. Auf Anfrage der Börsen-Zeitung lehnten beide Geldhäuser einen Kommentar ab.
International versus europäisch
Eine Übernahme könnte mittelfristig plausibel sein, unter anderem wegen Synergien. Aareals eher internationale Ausrichtung ergänzt die eher europäische Ausrichtung der Helaba. Finanziell dürfte die Helaba die Transaktion stemmen können, muss aber Risikovorsorge für US-Immobilien einpreisen. Ohne Abschlag dürfte sich das Geschäft insofern nicht rechnen.
Die größte Hürde könnte auf der regulatorischen Seite liegen. Die Eigentümer der Helaba – das Land Hessen und die Sparkassen – sowie die EZB-Aufsicht werden genau prüfen, ob der Zuwachs beim Risiko vertretbar ist. Aktuell sind die Gespräche laut des Medienberichts noch eine Sondierung und ein Abschluss wäre frühestens 2026 realistisch.
Starke Kennzahlen
Die Aareal Bank befindet sich seit dem Delisting 2023 im Besitz von Advent, Centerbridge und CPPIB (Atlantic BidCo). Unter dem PE-Dach verfolgt sie eine Wachstumsagenda („Aareal Ambition 2027“) und konnte 2024 das beste operative Ergebnis seit 2018 erzielen: Operating Profit 294 Mill. Euro (+33%). Eine starke Einmalzahlung aus dem Verkauf der Tochter Aareon, die Software für die Immobilienwirtschaft anbietet und als Perle im Konzern galt, ließ das Konzernergebnis anschwellen.
Die Landesbank Hessen-Thüringen ist mit 201 Mrd. Euro Bilanzsumme und rund 6.600 Beschäftigten ein Schwergewicht im öffentlichen Sparkassenverbund. Im Geschäftsjahr 2024 legte der Konzerngewinn vor Steuern um 6,3% auf 767 Mill. Euro zu. Die harte Kernkapitalquote (CET1) lag bei 14,2% und damit klar über den SREP-Vorgaben, die Eigenkapitalrendite verbesserte sich leicht auf 7,3%, während sich die Aufwand-Ertrags-Quote auf 61,7% verschlechterte. Im Kreditportfolio dominiert nach wie vor gewerbliche Immobilienfinanzierung.