Bruns scheidet zum Jahresende als CEO der Fiducia & GAD IT aus
Von Bernd Wittkowski, Frankfurt Der Vorstandsvorsitzende der Fiducia & GAD IT, Klaus-Peter Bruns, scheidet mit Ablauf seines Vertrages Ende dieses Jahres aus dem IT-Dienstleister der genossenschaftlichen Finanzgruppe aus. Das erfuhr die Börsen-Zeitung aus dem Umfeld des Unternehmens. Der 52-Jährige habe den Aufsichtsrat auf einer regulären Sitzung darüber informiert, dass er seinen Vertrag nicht über 2019 hinaus verlängern wolle. Das Kontrollorgan soll von der Ankündigung, mit der Bruns für Planungssicherheit habe sorgen wollen, überrascht worden sein. Der Schritt hat offenkundig persönliche, aber nicht gesundheitliche Gründe. Der verheiratete Vater von vier Kindern, so ist zu hören, wolle eine längere Auszeit nehmen, sich seiner Familie widmen und dann über eine mögliche neue Aufgabe nachdenken.Dass Bruns` Entscheidung irgendetwas mit der laufenden und nach Plan bis Ende dieses Jahres abzuschließenden Migration von etwa 400 Genossenschaftsbanken auf das neue Banksystem “Agree 21” zu tun haben könnte, weisen “kundige Thebaner” in der Finanzgruppe entschieden zurück. Im Umfeld des IT-Hauses und von Verantwortlichen des Verbundes sind vielmehr vor allem Lob für Bruns` Leistung und Bedauern über sein unerwartetes Ausscheiden zu hören. Er habe sehr harte Jahre hinter sich, sein Wunsch, sich neu zu orientieren, sei von daher absolut nachvollziehbar. Dafür, dass die “persönlichen Gründe” nicht vorgeschoben sind, spricht im Übrigen schon der Umstand, dass Bruns bis zum Jahresende an Bord bleibt und wohl sogar in die Suche nach einem – internen oder externen – Nachfolger eingebunden werden soll.Dabei wird von Kreditgenossen nicht bestritten, dass es bei der Migration auf das gemeinsame Banksystem, die nicht zuletzt durch die 2015 vollzogene Fusion der Fiducia in Karlsruhe mit der GAD in Münster notwendig wurde, an der einen oder anderen Stelle hakt und zuweilen Unmutsäußerungen zu vernehmen sind. Dies sei aber bei einem solchen Großprojekt mit sehr sportlichem Zeitplan völlig normal, heißt es.Bruns` Berufsweg begann mit einem dualen Studium der Betriebswirtschaft – Fachrichtung Informatik – bei IBM Deutschland. Seit 2006 im Vorstand der Fiducia, war er einer der Architekten der Fusion mit der GAD und wurde CEO des entstandenen Unternehmens. Er gilt als unkonventionell – manche sagen: “gewöhnungsbedürftig” -, wird aber allgemein als “ehrliche Haut” geschätzt. Verlässlichkeit, Werteorientierung, Anstand, Sozialverträglichkeit, Menschlichkeit und Offenheit sind Attribute, die ihm neben seiner herausragenden fachlichen Kompetenz bescheinigt werden.