Brüssel gibt grünes Licht für Verkauf von HSH Nordbank

Rentable Fortführung des Kerngeschäfts erwartet

Brüssel gibt grünes Licht für Verkauf von HSH Nordbank

ahe Brüssel – Die EU-Wettbewerbsbehörde hat den Verkauf der HSH Nordbank an eine US-Investorengruppe um Cerberus und J.C. Flowers genehmigt. Die Brüsseler Behörde erklärte, es habe ein offenes, wettbewerbliches und diskriminierungsfreies Verfahren ohne weitere Beihilfen und mit einem positiven Preis gegeben. EU-Kommissarin Margrethe Vestager sprach von einer tragfähigen Lösung. “Auf der Grundlage des Geschäftsplans des neuen privaten Eigentümers kann die HSH zu einem rentablen Marktteilnehmer werden, der die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland auch weiterhin unterstützt”, betonte Vestager.Die Bundesländer Hamburg und Schleswig-Holstein mussten ihre Landesbank bis Ende Februar 2018 auf Druck der EU verkaufen. Cerberus und J.C. Flowers bekamen für rund 1 Mrd. Euro den Zuschlag. Mit dem grünen Licht aus Brüssel kann die HSH Nordbank, die künftig unter dem Namen Hamburg Commercial Bank (HCOB) am Markt auftreten will, als erste deutsche Landesbank privatisiert werden. Das Closing des Verkaufs könnte bereits in den kommenden Tagen über die Bühne gehen.Die HSH war durch die Finanzkrise und die Krise in der Schifffahrt in die Schieflage geraten. Die Länder hatten das Institut mit einer Garantie von 10 Mrd. Euro und einer Kapitalerhöhung von 3 Mrd. Euro vor dem Aus gerettet. Die EU-Kommission rechnet nun damit, dass die neuen Eigentümer die Bank wieder in die schwarzen Zahlen bringen. “So sieht der Geschäftsplan deutlich höhere Gewinne vor, die sich aus einer besseren Aktiva-Qualität in Verbindung mit Effizienzsteigerungen und besserer Kostenkontrolle ergeben sollen”, erklärte die Wettbewerbsbehörde. Sie traut dem Institut zu, dank der erfolgreichen Privatisierung sein Kerngeschäft rentabel fortzuführen, ohne auf weitere staatliche Unterstützung angewiesen zu sein.Bis wieder Gewinne verbucht werden können, wird die HSH erst einmal eine Umstrukturierungsphase überstehen. Die Bank hatte erst kürzlich bei der Vorlage des Drittquartalsberichts die Prognose eines Jahresverlusts von rund 100 Mill. Euro für 2018 bekräftigt. In den ersten neun Monaten des Jahres verbuchte das Institut gerade einmal eine Eigenkapitalrendite von 0,2 %. Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) verlangt für die Aufnahme in den Einlagensicherungsfonds der privaten Banken, dass die HSH ein Jahr eher als zunächst vorgesehen bereits Ende 2021 auf eine Eigenkapitalrendite von nachhaltig mindestens 8 %, eine harte Kernkapitalquote von mindestens 15 % sowie eine Cost-Income-Ratio von maximal 40 % kommt.