Bund gibt KfW mehr Munition für Klimaschutz

Schwächelnde Energieeffizienz-Reihe wird gestärkt

Bund gibt KfW mehr Munition für Klimaschutz

jsc Frankfurt – Die Förderbank KfW erhält im Rahmen des Klimapakets der Bundesregierung deutlich mehr Mittel für ihr Kerngeschäft: Ab sofort unterstützt die von Bund und Ländern getragene Bank energieeffiziente Bau- und Sanierungsvorhaben von Hausbesitzern mit bis zu 40 % des Kredit- oder Investitionsvolumens, während die Höchstgrenze der Zuschüsse um 20 000 Euro auf 120 000 Euro steigt, wie das Bundeswirtschaftsministerium und die KfW am Freitag mitteilten.Ursprünglich hatte der Bund für “Maßnahmen zur energetischen Gebäudesanierung der KfW Förderbank” für 2020 bereits 2,3 Mrd. Euro veranschlagt und damit sogar etwas weniger als für das Vorjahr, wie der jüngste Subventionsbericht der Bundesregierung aufschlüsselt. Mit der nun wirksamen Aufstockung dürften die Mittel in der Programmgruppe “Energieeffizient Bauen und Sanieren” jedoch deutlich steigen. Über die absolute Höhe der Tilgungs- und Investitionszuschüsse äußerte sich das Bundeswirtschaftsministerium am Freitag auf Nachfrage nicht.Für die KfW kommen die zusätzlichen Tilgungs- und Investitionszuschüsse aus den Töpfen des Bundes zur richtigen Zeit: Die Kreditanstalt hatte in der Programmgruppe für Energieeffizienz zuletzt eine rückläufige Nachfrage verzeichnet. In den ersten neun Monaten 2019 sagte sie 8,7 Mrd. Euro an private Kunden zu, nachdem die Bank jeweils im selben Zeitraum der Vorjahre einen Wert jenseits der Schwelle von 10 Mrd. Euro erreicht hatte. Hilfe in der ZinsmisereEin wesentlicher Grund für den Rückgang dürfte das Niedrigzinsumfeld sein: Weil der Zinssatz der Förderkredite derzeit nicht unter die Nullmarke sinken kann, hatte die Förderbank in den vergangenen Jahren stetig weniger Mittel für die Zinsverbilligung aufgebracht. Im November hatte die KfW daher angekündigt, künftig Negativzinsen im Kreditgeschäft einzuführen – allerdings werden die Systeme laut damaliger Einschätzung vermutlich erst im vierten Quartal dieses Jahres umgestellt werden können, weil sich die Bank mit der Kreditwirtschaft abstimmen muss. Die nun verkündigte Aufstockung des Bundes dürfte das Neugeschäft der KfW aber schon jetzt wieder etwas in Schwung bringen, obwohl die Zinsverbilligung noch nicht greift. Einschließlich der Zuschüsse des Bundes seien die Darlehen in den meisten Fällen nämlich negativ verzinst, hebt das Bundeswirtschaftsministerium hervor.Während Tilgungs- und Investitionsmittel aus den Töpfen des Bundes stammen, begleicht die Förderbank Zinsverbilligungen aus der eigenen Gewinn-und-Verlust-Rechnung. Noch vor wenigen Jahren hatte die KfW für die Zinsverbilligung jährlich wiederholt mehr als eine halbe Milliarde Euro aufgebracht, 2019 lag der Förderaufwand einschließlich Zinsverbilligungen bis Ende September konzernweit bei 101 Mill. Euro. Für die Förderbank hat der rückläufige Aufwand aber auch eine positive Seite: Unterm Strich blieb im vergangenen Jahr in den ersten neun Monaten ein Gewinn von mehr als 1,2 Mrd. Euro stehen.