Caceis verschmilzt mit Santanders Verwahrstelle
wü Paris – Die Großbanken Crédit Agricole aus Frankreich und Santander aus Spanien wollen ihr Geschäft rund um die Wertpapierverwahrung und dazugehörige Dienstleistungen zusammenlegen. Durch den bis Ende des Jahres geplanten Zusammenschluss, für den nun eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet wurde, entstehe einer der welt- und europaweit größten Anbieter für solche Dienstleistungen, erklärten die beiden Großbanken am Mittwoch. In der neuen Einheit sollen die Crédit-Agricole-Tochter Caceis und die Aktivitäten von Santander Securities Services (S3) in Spanien und Lateinamerika angesiedelt werden. Sie soll den Namen Caceis tragen. Crédit Agricole SA, die börsennotierte Einheit der gleichnamigen Bank, wird 69,5 % an ihr halten, Santander 30,5 %.Die fusionierte Einheit, die von Caceis-Generaldirektor Jean-François Abadie geleitet werden soll, wird nach Angaben der beiden Finanzinstitute Wertpapiere von rund 3,34 Bill. Euro verwahren und zudem Aktien und Fonds im Wert von 1,83 Bill. Euro betreuen. Damit könnte die Bank in Europa zu den führenden Anbietern BNP Paribas, HSBC und Société Générale aufschließen. Weltweit dominieren große amerikanische Gruppen wie State Street und BNY Mellon das margenschwache Geschäft, bei dem sie von einem Größeneffekt profitieren.Santander will 49,99 % der Aktivitäten von S3 in Südamerika in die fusionierte Gruppe einbringen. S3 ist dort in Brasilien, Mexiko und Kolumbien aktiv. Der jetzige S3-Generaldirektor Carlos Rodriguez de Robles soll das Geschäft der zusammengeschlossenen Einheit in Spanien und Lateinamerika leiten. Die spanische Großbank erwartet aus der Zusammenlegung einen Kapitalertrag von rund 700 Mill. Euro. Sie dürfte sich mit drei Basispunkten positiv auf ihre harte Kernkapitalquote auswirken, deutete sie an. Die Auswirkungen der Transaktion auf das Eigenkapital und den Gewinn je Aktie dürften bei beiden Banken unbedeutend sein, erklärte indes Crédit Agricole.Die Aktie von Crédit Agricole gab Mittwoch in Paris um 0,4 % auf 12,32 Euro nach, während das Papier von Santander in Madrid mit plus 1 % auf 4,62 Euro aus dem Handel ging.