Caixabank und Bankia einigen sich über Fusion
ths Madrid – Caixabank und Bankia haben für diesen Donnerstag ihre Aufsichtsräte einberufen, durch die die vor zehn Tagen angekündigte Fusion abgesegnet werden soll. Durch den Zusammenschluss der dritt- und der viertgrößten Bank entsteht Spaniens führendes Kreditinstitut auf dem heimischen Markt, mit einer Bilanzsumme von gut 650 Mrd. Euro, 6 600 Filialen und mehr als 50 000 Mitarbeitern. Damit liegt die neue Bank daheim klar vor Santander und BBVA, die den Großteil ihres Geschäfts im Ausland machen.Die Operation scheint grünes Licht der spanischen Regierung zu haben, die über den Bankenrettungsfonds Frob noch 61,8 % der Aktien an Bankia besitzt. Wirtschaftsministerin Nadia Calviño verteidigte die Operation am Mittwoch im Parlament gegen Kritik der Opposition. Es gehe der Regierung darum, die Stabilität des spanischen Finanzsystems zu sichern, die Interessen der Verbraucher zu wahren und den Staatsanteil zu “maximieren”. Die Rettung der ehemaligen Sparkasse hat den Steuerzahler rund 24 Mrd. Euro gekostet.Einzelheiten der Operation sind offiziell nicht bekannt geworden, doch ist in den letzten Tagen einiges an die Medien durchgesickert. Demnach soll beim vorgesehenen Aktientausch Caixabank mit 75 % und Bankia mit 25 % bewertet werden. Die Stiftung La Caixa, die derzeit 40 % an Caixabank hält, bliebe mit 30 % weiterhin Hauptaktionär an dem fusionierten Institut. Der Staat hätte über den Frob etwa 15 % und würde Vertreter in den Aufsichtsrat bestellen, wie es heißt.Der bisherige Vorsitzende von Bankia, José Ignacio Goirigolzarri, soll diese Position auch zukünftig ausüben, jedoch mit weniger exekutiven Funktionen als bislang und als in der spanischen Bankbranche üblich. Der CEO von Caixabank, Gonzalo Gortázar, bekommt dagegen einen größeren operativen Spielraum. Der Name soll Berichten zufolge Caixabank bleiben.Die Fusion hat in Spanien und in Europa Erwartungen an eine weitere Konsolidierungswelle geweckt. Die zukünftige Caixabank ist selbst das Ergebnis von Zusammenschlüssen und Übernahmen von insgesamt 18 ehemaligen Sparkassen.