China-Banken vor Kapitalerhöhung
nh Schanghai – Bei einer Reihe von chinesischen Kreditinstituten zeichnen sich größere Kapitalaufnahmen zur Auffüllung des regulatorischen Eigenkapitals ab. Am Dienstag gab die an der Hongkonger Börse gelistete Bank of Beijing Pläne zu einer neuen Aktienausgabe bekannt, mit der bis zu 4 Mrd. Dollar (2,9 Mrd. Euro) eingesammelt werden sollen.Bank of Beijing gehört zur Gruppe der insgesamt 110 sogenannten City Commercial Banks, die anders als die landesweit tätigen Großbanken nicht direkt auf zentralstaatlicher Ebene, sondern von lokalen Gebietskörperschaften kontrolliert werden und einen enger regional beschränkten Radius aufweisen. Diese Institute weisen in der Regel eine geringere Eigenkapitaldecke als die staatlichen Kreditriesen auf.Im Falle der Bank of Beijing betrug die Kernkapitalquote zum Jahresultimo 8,81 % und die Gesamtkapitalquote 10,94 %. Damit liegt das Institut noch komfortabel im Rahmen der vom chinesischen Regulator mit Blick auf die Erfüllung der Basel-III-Regeln vorgegebenen Werte für nicht systemrelevante Banken von 7,5 % beim Kernkapital und 10,5 % beim Gesamtkapital.Allerdings rechnen chinesische Banken im Zuge höherer Kreditausfälle und bei fortschreitender Expansion mit baldigem Nachholbedarf. Neben Bank of Beijing kündigt auch Shanghai Pudong Development Bank neue Kapitalmaßnahmen an. Das Institut rechnet mit einem zusätzlichen Eigenmittelbedarf von bis zu 40 Mrd. Yuan (4,6 Mrd. Euro) in den kommenden zwei Jahren. Die an der Börse Schanghai gelistete Bank plant vorerst eine Mittelaufnahme von 30 Mrd. Yuan. Dabei gehört Shanghai Pudong Development zu einer kleinen Gruppe von chinesischen Instituten, die im Rahmen eines neuen Pilotprojektes erstmals Vorzugsaktien ausgeben dürfen.