Concardis steht zum Verkauf

Börsen-Zeitung, 7.10.2016 Reuters Frankfurt - Der deutsche Kartenzahlungsdienstleister Concardis steht laut Finanzkreisen zum Verkauf. Die deutschen Banken, denen das Unternehmen aus Eschborn gehört, suchten bereits nach einem Käufer, sagten drei...

Concardis steht zum Verkauf

Reuters Frankfurt – Der deutsche Kartenzahlungsdienstleister Concardis steht laut Finanzkreisen zum Verkauf. Die deutschen Banken, denen das Unternehmen aus Eschborn gehört, suchten bereits nach einem Käufer, sagten drei mit den Plänen vertraute Personen am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Concardis sorgt dafür, dass Kunden im Handel mit Visa- und Mastercard-Kreditkarten, aber auch mit Girokarten bezahlen können. Das Unternehmen ist der Vertragspartner für die Händler, stellt Bezahlterminals und wickelt die getätigten Zahlungen ab.Gemessen an der Bewertung börsennotierter Zahlungsdienstleister wie Ingenico und Worldpay könnte der Verkauf 350 Mill. bis 550 Mill. Euro einbringen, sagten die Insider. Concardis müsse investieren, um sich zum Komplettanbieter von Zahlungsverkehrsdiensten strategisch weiterzuentwickeln, hieß es in Finanzkreisen. Vor allem Privatbanken wie Deutsche Bank, Commerzbank und HypoVereinsbank (HVB) betrachteten das Geschäft aber nicht als strategisch und hätten daher für einen Verkauf plädiert. Die 26 beteiligten Sparkassen und Landesbanken und die DZ Bank überlegten dagegen, ihre Anteile aufzustocken.Privatbanken und Sparkassen halten je 39 % an Concardis, die Genossenschaftsbanken 19 %. Die Anteilseigner und Concardis selbst wollten sich zu ihren Plänen nicht äußern. Den Sparkassen gehört auch der Concardis-Rivale B+S Card Service.Concardis sei sowohl bei Technologiefirmen aus der Branche als auch bei Finanzinvestoren auf großes Interesse gestoßen. Rund ein Dutzend sei aufgefordert worden, bis Anfang November Gebote vorzulegen, darunter die Private-Equity-Firmen Advent und Bain – die ehemaligen Eigentümer von Worldpay -, Permira und Warburg Pincus.