Credit Suisse verliert Boni-Klage
Bloomberg London – Die Credit Suisse hat in Großbritannien eine Klage gegen eine zu Zeiten der Finanzkrise erhobene Steuer auf Boni für Banker verloren. Konkret ging es um eine Steuer von 50 %, die 2010 auf Boni über 25 000 Pfund (knapp 27 800 Euro) erhoben wurde. Ein Londoner Richter verwarf das Argument, die Abgabe sei “sehr unfair”, weil einige Banken, die ihre Boni außerhalb der kurzen Gültigkeit der Steuer zahlten, von der Abgabe verschont wurden.Die Steuer sollte nur für einen kurzen Zeitraum gelten, so die Richterin Sarah Falk in ihrer Entscheidung, und die Bank habe “keinen speziellen Vorteil gehabt”. Die Steuer spielte 3,4 Mrd. Pfund ein, etwa fünf Mal mehr als ursprünglich erwartet. Credit Suisse hat nach eigenen Angaben 239 Mill. Pfund gezahlt und deshalb ihren globalen Bonuspool um 5 % kürzen müssen. Eine Sprecherin der Bank kündigte aus grundsätzlichen Erwägungen die Weiterverfolgung des Falles an, stehe doch ein wichtiges Rechtsprinzip auf dem Spiel.Die britische Steuerbehörde HM Revenue & Customs erklärte, die Entscheidung bestätige ihr Verständnis der im Jahr 2010 geltenden Steuerregel. Die Steuer, welche die Labour-Regierung eingeführt hatte, hatte nach Auffassung des Gerichts zum Ziel, Banken davon abzuhalten, hohe Boni zu zahlen.