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Danske Bank trennt sich von Vorstandsmitglied Nielsen

Von Tobias Fischer, Frankfurt Börsen-Zeitung, 25.6.2019 Danske-Bank-Vorstandsmitglied Jesper Nielsen, der bis vor kurzem auch Interimschef war, ist von seinen Aufgaben als Chef des Dänemark-Geschäfts entbunden worden. Der 50-Jährige muss nicht etwa...

Danske Bank trennt sich von Vorstandsmitglied Nielsen

Von Tobias Fischer, FrankfurtDanske-Bank-Vorstandsmitglied Jesper Nielsen, der bis vor kurzem auch Interimschef war, ist von seinen Aufgaben als Chef des Dänemark-Geschäfts entbunden worden. Der 50-Jährige muss nicht etwa wegen des Geldwäscheskandals der größten dänischen Bank gehen, sondern dem neuen Vorstandschef Chris Vogelzang zufolge wegen “verfehlter Managemententscheidungen” in Bezug auf ein Anlageprodukt. Gebühren zu hoch angesetzt Entscheidungsträger wie Nielsen hätten die Gebühren für Flexinvest Fri im Verhältnis zum erwarteten Ertrag zu hoch angesetzt und damit Kunden unpassende Produkte verkauft. In Verbindung mit der Umsetzung der Mifid-II-Regeln wurden die Gebühren per 1. Juli 2017 heraufgesetzt. Vogelzang, der Anfang Juni Nielsen an der Spitze der Bank ablöste, kündigte an, 87 000 Anleger in Dänemark zu entschädigen. Bis Ende des Jahres würden ihnen inklusive Zinsen 400 Mill. dkr (54 Mill. Euro) zurückgezahlt. Nielsen hatte Danske nach dem Rücktritt von CEO Thomas F. Borgen im September 2018 neben seiner Vorstandstätigkeit als Verantwortlicher für das Heimatgeschäft kommissarisch geführt. Nachfolge nur kommissarisch Nachdem der Niederländer Vogelzang übernahm, der einst im Vorstand der ABN Amro Retail und Private Banking verantwortet hatte, konzentrierte sich Nielsen wieder auf seine Vorstandstätigkeit als Head of Banking DK. Er war vor 23 Jahren zu Danske gekommen und 2016 in den Vorstand aufgestiegen. Bis Ersatz gefunden ist, wird das für Finnland, Norwegen und Schweden zuständige Vorstandsmitglied Glenn Söderholm (54) den Heimatmarkt mitverantworten.”Jesper Nielsen hat über viele Jahre hinweg bedeutende Beiträge für die Bank geleistet, zuletzt als Interims-Vorstandschef, wofür wir ihm danken”, wird Verwaltungsratschef Karsten Dybvad in der Mitteilung von Montag zitiert. Allerdings sei das Gremium der Meinung, dass Nielsen nicht weitermachen könne. “In dieser spezifischen Angelegenheit war er zu jener Zeit einer der verantwortlichen Vorstandsmitglieder, die nicht in erforderlichem Maße sichergestellt haben, dass das Produkt Flexinvest Fri für die Bankkunden geeignet ist”, heißt es weiter. Zum Zeitpunkt der Gebührenerhöhung für Flexinvest Fri Mitte 2017 war Nielsen im Vorstand für das Privatkundengeschäft zuständig.Der Aktienkurs gab an der Börse Kopenhagen um 3 % auf gut 100 dkr nach. Binnen eines Jahres hat sich der Aktienkurs damit exakt halbiert.