Danske muss weitere Kapitalpuffer aufbauen

Aufsicht verweist auf Strafen und Reputationsrisiko

Danske muss weitere Kapitalpuffer aufbauen

fir Frankfurt – Die Danske Bank muss mehr Kapital vorhalten, um sich für Strafen zu wappnen, die auf das Finanzinstitut wegen der Verwicklung seiner estnischen Niederlassung in Geldwäschegeschäfte zukommen. Ein weiterer Grund sei, einen Schutzschirm für die Auswirkungen von Reputationsrisiken zu bilden, sagte der Chef der dänischen Finanzaufsichtsbehörde FSA, Jesper Berg, in einem Bloomberg-Interview. “Es besteht ein klarer Bezug zu Strafen verschiedener Behörden, die sich die Danske Bank ansehen.” Wegen dieser Risiken seien die Säule-2-Anforderungen erhöht worden.Die FSA wies Danske nun an, ihre Kapitalpuffer um 5 Bill. dkr (770 Mill. Dollar) aufzustocken. Damit hat das Institut seit Mai wegen des Geldwäscheskandals zusätzliche Kapitalanforderungen von 10 Bill. dkr erfüllen müssen. Die dänische Regierung rechnet damit, dass Danske allein im eigenen Land eine Strafe über 630 Mill. Dollar erwarten könnte. In der Angelegenheit sind mittlerweile auch Behörden in den Vereinigten Staaten, in Estland, Großbritannien und der Schweiz aktiv geworden.Danske hatte am 19. September die Ergebnisse einer internen Untersuchung vorgestellt, der zufolge der Großteil der zwischen 2007 und 2015 über die estnische Zweigstelle geflossenen Gelder in Höhe von 200 Mrd. Euro verdächtig gewesen ist.Finanzaufseher Berg sagte ungeachtet dessen laut Bloomberg, dass Danske “sehr solide” sei und jenseits der Bereiche, die sich die FSA nun genauer ansehe, “außergewöhnlich gut gemanagt” werde. Die Auswirkungen der Geldwäsche-Affäre etwa auf die Retailkunden werden sich seiner Ansicht nach in einem überschaubaren Rahmen halten. “Danske ist nicht die einzige Bank, die Probleme mit Geldwäsche hat.”Der Interims-Finanzchef von Danske, Morten Mosegaard, sagte, dass es zum jetzigen Zeitpunkt schwierig sei zu ermessen, ob das Institut mit Strafen zu rechnen habe und wie hoch sie ausfielen. Folglich sei es nicht wirklich angemessen, Vorsorge zu treffen. Allerdings werde man in der Kapitalplanung einen vorsichtigen Ansatz verfolgen.Die Bank hatte jüngst ihr Aktienrückkaufprogramm gestoppt, will aber Mosegaard zufolge an ihrer Dividendenpolitik festhalten. Der Aktienkurs hat seit Jahresbeginn um 34 % nachgegeben.