Das solide und verlässliche Bausparen ist und bleibt attraktiv
Den Deutschen und ihrem Wohneigentum wird seit jeher ein inniges Verhältnis nachgesagt. In Zeiten wie diesen umso mehr: Angesichts niedriger Sparzinsen und mangels Anlagealternativen setzen viele Menschen hierzulande auf die eigenen vier Wände – und auf den Bausparvertrag als Königsweg dorthin. Kein Wunder, als verlässliches, risikoarmes Produkt gründet der Bausparvertrag auf einer Sicherheitsarchitektur, die vom Bausparkassengesetz getragen wird. Zudem garantiert er feste Darlehenskonditionen und ist damit eine Versicherung gegen steigende Zinsen. In der jetzigen Lage an den Finanzmärkten ist dies zweifelsohne ein Wert an sich. Garantierte Zinsen geltenKeine Frage, verharrt der Markt längerfristig in dem historisch tiefen Zinstal, setzt dies auch die Bausparkassen bei ihren Geldanlagen weiter unter Druck. Dies wird ihr Ergebnis negativ beeinflussen. Das Steuern des Bausparkollektivs unter sich ständig verändernden Marktbedingungen gehört jedoch zur Kernkompetenz der Branche. Bausparer können gewiss sein, dass die für den gesamten Vertragszeitraum garantierten Zinsen auch künftig gelten – und zwar unabhängig davon, ob die Zinsschraube wieder nach oben dreht oder nicht.Dem besonderen Konstruktionsprinzip des Bausparens ist es geschuldet, dass sich der Kunde seine Kreditwürdigkeit und das Recht auf ein günstiges Darlehen erst ersparen muss. Stück für Stück bildet er so Eigenkapital. Eigenkapital ist unverzichtbar, damit ein solides Fundament für die Finanzierung gelegt und der Kraftakt Immobilienerwerb bewältigt werden kann.Diese Sparleistung und den damit verbundenen Konsumverzicht honoriert der Staat mit Fördermitteln, wie etwa bei der Eigenheimrente. Sie ist unter dem Namen “Wohn-Riester” bekannt und hat sich in den vergangenen fünf Jahren zum erfolgreichsten Mitglied der Riester-Familie entwickelt. Aus handfesten Gründen: Die Förderung verringert die Spar- und Tilgungszeiten und damit die Finanzierungskosten. Als einzige Riester-geförderte Vorsorgeform kann das Wohneigentum schon vor dem Eintritt ins Rentenalter genutzt werden und entlastet die Eigentümer finanziell von Mietzahlungen und der Abhängigkeit vom Wohnungsmarkt.Seit dem 1. Januar 2014 kommt der Gesetzgeber Riester-Sparern noch weiter entgegen: Die Eigenheimrente lässt sich jetzt nicht nur für Bau oder Kauf, sondern auch für den altersgerechten Umbau der selbst bewohnten Immobilie nutzen. Zudem ist in der Ansparphase jederzeit möglich, Mittel zu entnehmen und sich vorzeitig zu entschulden.Aller Sicherheit und Verlässlichkeit zum Trotz hält mancher Kritiker das Bausparen derzeit für nicht lohnenswert. In der jetzigen Niedrigzinsphase seien schließlich Immobilienkredite auch bei Banken so günstig wie nie zu haben, heißt es. Doch Fakt ist: Bausparen lohnt sich gerade jetzt. Denn Bausparen schafft Kalkulationssicherheit bei attraktiven Konditionen. Heute abgeschlossene Verträge garantieren die historisch niedrigen Zinsen für jeden beliebigen Zeitraum in der Zukunft – gleichgültig, wie hoch das Zinsniveau in Zukunft sein wird.Welch eine attraktive Ausgangslage für künftige Immobilienfinanzierer. Hinzu kommt: Die Zinssätze der Bausparkassen halten jedem Vergleich mit Konkurrenzangeboten stand. Bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall beispielsweise beginnt die Tarifpalette mit einem Darlehenszinssatz von 1,5 %. Gute PerspektivenDie Erfolge des Bausparens in den vergangenen Jahren haben die Messlatte für die Zukunft zweifelsohne hochgelegt. Ob die Branche weiterhin mit diesem Wachstumstempo unterwegs sein wird, bleibt abzuwarten. Aber auch wenn solch große Sprünge wie in der jüngeren Vergangenheit ausbleiben sollten: Die Perspektiven für das Bausparen bleiben hervorragend. Dafür gibt es mehrere Gründe.Zum einen liegen sie in der demografischen Entwicklung: Auch wenn in Deutschland immer weniger Kinder geboren werden, wird die Zahl der Haushalte steigen. Allein zwischen 2002 und 2012 sind bundesweit knapp zwei Millionen Haushalte hinzugekommen. Der Trend zu Single-Haushalten wird weiter zunehmen, weil diese Lebensform immer breitere Kreise erfasst und die der Familienverbünde teilweise ablöst.Hinzu kommt die sich verändernde Altersstruktur: Wir wissen heute, dass die Zahl der über 65-jährigen Menschen bis zum Jahr 2035 von 16,6 auf etwa 24 Millionen wachsen wird. Eine deutliche Ausweitung des Angebots an barrierearmen oder gar barrierefreien Wohnungen ist geradezu zwangsläufig und eine gesellschaftliche Herausforderung. Denn dadurch lassen sich langfristig Kosten in der Pflege und im Gesundheitswesen sparen. Schließlich: Je länger jemand mobil in seinen eigenen Wänden versorgt werden kann, umso länger bleiben Pflegebetten in Heimen für die wirklich Pflegebedürftigen frei. Und körperlich noch rüstige Senioren können über ein Netzwerk von Sozialeinrichtungen und Nachbarn versorgt werden. Energetische SanierungenEin weiterer wichtiger Wachstumsmotor des Baubereichs ist zum anderen die energetische Sanierung. Wir blicken dabei auf einen immensen Investitionsstau. Drei Viertel aller Wohnungen und Häuser in Deutschland wurden noch vor der ersten Wärmeschutzverordnung 1979 errichtet – und sind bisher meist nicht oder nur zum Teil energetisch saniert worden. Bei durchschnittlichen Sanierungskosten von 30 000 Euro je Einheit umfassen diese 28 Millionen Wohnungen ein Investitionsvolumen von etwa 840 Mrd. Euro.Laut Energiekonzept der Bundesregierung soll der Energiebedarf der Wohngebäude um mindestens 80 % gesenkt werden. Um dieses anspruchsvolle Ziel erreichen zu können, müsste die derzeitige Sanierungsquote von 1 % mindestens verdoppelt werden. Energetische Modernisierungen sind dabei nicht nur ein dringendes umweltpolitisches Gebot. Eigenheimbesitzer können zum anderen durch energetische Sanierungen auch Energiekosten sparen, steigenden Energiekosten entgegenwirken und den Wert ihrer Immobilie nachhaltig steigern. Dabei helfen ihnen verschiedene Förderprogramme von Bund, Ländern und Kommunen. Weitere Impulse sind wünschenswert. So wäre es richtungsweisend, wenn aus der Diskussion um das angekündigte “Aktionsprogramm Klimaschutz 2020” des Bundesumweltministeriums weitere politische Impulse erwachsen würden.Ganz gleich, wie sich die staatliche Förderung konkret gestaltet: Eigene Mittel der Immobilienbesitzer sind unerlässlich, um die Energiewende im Gebäudebereich zu verwirklichen. Dem Bausparen kommt die entscheidende Funktion zu, diese Eigeninitiative auf verlässlichem Weg zu ermöglichen. Unterstützt durch passende Produkte und Tarife, haben Schwäbisch-Hall-Kunden rund zwei Drittel der ausgezahlten Bausparmittel im vergangenen Geschäftsjahr für Erhalt, energetische Modernisierungen und altersgerechte Umbauten eingesetzt. Die durchschnittliche Bausparsumme liegt bei Schwäbisch Hall bei etwa 32 000 Euro. Das entspricht ungefähr den Kosten für eine Immobilienmodernisierung.Der Bausparvertrag hat sich als wichtiger Finanzierungsbaustein in der Nachkriegsphase ebenso bewährt wie in Zeiten der Finanzkrise. Auch in Zukunft wird der Finanzierungsklassiker eine attraktive Anlageform bleiben. Denn egal, ob es um Vermögensbildung oder Altersvorsorge geht: Bausparen ist ein solider und sicherer Baustein der Eigenheimfinanzierung. Der starke Zuspruch, den das Bausparen derzeit erfährt, ist daher keineswegs nur mit einer zeitlich begrenzten Flucht in Sachwerte zu begründen. Er zeugt vor allem von einem dauerhaften und grundlegenden Bedürfnis der Anleger nach Sicherheit und Verlässlichkeit, dem die Sicherheitsarchitektur des Bausparens entgegenkommt.—Von Reinhard Klein, Designierter Vorstandsvorsitzender der Bausparkasse Schwäbisch Hall