Deutsche Bank bestreitet Rolle in Danske-Skandal

Institut bestätigt Anfrage der Finanzaufsicht

Deutsche Bank bestreitet Rolle in Danske-Skandal

bn Frankfurt – Die Deutsche Bank verteidigt ihr Verhalten gegenüber der in einen Geldwäsche-Skandal verstrickten Danske Bank. Die Danske Bank, nicht die Deutsche Bank sei für die Überprüfung ihrer Kunden zuständig gewesen, hat Chief Regulatory Officer Sylvie Matherat am Mittwoch erklärt. “Was man als Korrespondenzbank tun muss, ist die Transaktionen zu checken. Wenn man das Gefühl hat, dass etwas falsch läuft, dann meldet man das.” Als sich Verdachtsmomente ergaben, habe die Deutsche Bank gehandelt. Die Bank hatte ihre Geschäftsbeziehung zur Danske Bank 2015 beendet, zwei Jahre später als der Wettbewerber J.P. Morgan, wie es im Markt heißt.Ebenfalls zur Wochenmitte bestätigte das Institut, dass sich für seine Rolle im Danske-Bank-Skandal inzwischen auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) interessiert. “Die BaFin hat uns am Dienstagabend um Informationen gebeten – es geht dabei nicht um eine offizielle Untersuchung”, teilt die Bank mit.Hinweise auf eine Rolle als Korrespondenzbank müssen das Institut dabei nicht zwangsläufig entlasten. Denn neben zahlreiche Regeln zur Kundenidentifikation (Know Your Customer/KYC) haben Aufseher und Regulierer längst das Konzept des Know Your Customer’s Customer (KYCC) gestellt. Je nach Befund der BaFin könnten der Deutschen Bank damit jenseits juristischer Fragen aufsichtliche Konsequenzen durch das zuständige Aufsichtsteam der Europäischen Zentralbank (EZB) drohen.Wie eine interne Untersuchung der Danske Bank zutage gefördert hat, ist die zwischen 2007 und 2015 über die estnische Filiale geflossene Summe von umgerechnet 200 Mrd. Euro größtenteils verdächtig gewesen. Ein Ex-Danske-Angestellter hatte zu Wochenbeginn einem Untersuchungsausschuss des dänischen Parlaments erklärte, über die Systeme der Deutschen Bank seien wohl bis zu rund 150 Mrd. Euro gelaufen.Ärger in Sachen Geldwäsche ist für die Deutsche Bank nichts Neues. Im September hat die BaFin einen Sonderbeauftragten für Geldwäsche im Institut eingesetzt – ein Novum in der Arbeit der Behörde. Eine Hand voll Mitarbeiter des Prüfers KPMG soll in den kommenden drei Jahren sicherstellen, dass die Bank “angemessene interne Sicherungsmaßnahmen” zur Prävention von Geldwäsche sowie Terrorismusfinanzierung ergreift.Bereits im Januar 2017 hatte sich das Institut von Vorwürfen der Geldwäsche in Russland freigekauft, indem es rund 630 Mill. Dollar an die New Yorker Finanzaufsichtsbehörde DFS sowie an die britische FCA zahlte. Kunden der Bank hatten den Behörden zufolge über Moskau, New York und London rund 10 Mrd. Dollar an Rubel-Schwarzgeld aus Russland gewaschen.