Deutsche Bank räumt Kontrolldefizite ein

Steinmüller: Wir rüsten das Anti-Geldwäsche-System auf - Schwere Vorwürfe

Deutsche Bank räumt Kontrolldefizite ein

bn/ski Frankfurt – Die Deutsche Bank räumt nach schweren Vorwürfen der britischen Finanzaufsichtsbehörde Financial Conduct Authority (FCA) Verbesserungsbedarf hinsichtlich ihrer Vorkehrungen gegen Geldwäsche ein. “Wir wissen, dass wir einige Dinge verbessern müssen, haben das auch immer wieder öffentlich betont”, erklärt Werner Steinmüller, Head of Global Transaction Banking des Instituts, im Interview der Börsen-Zeitung.Wie am Wochenende durch einen Bericht der “Financial Times” bekannt geworden war, wirft die FCA dem Institut grobe Versäumnisse bei seinen Kontrollen vor. Die britische Tochter der Bank weise in diesen Bereichen “ernsthafte” und “systematische Mängel” auf, hieß es demnach. Co-Chef John Cryan sei zwar entschlossen, die Risikokontrollen zu verbessern. Bis vor kurzem aber habe der britischen Tochter der Bank “eine klare Strategie und eine effektive Führung im Vorgehen gegen die systemischen Versäumnisse in der Geldwäsche-Bekämpfung gefehlt”, zitiert das Blatt aus einem Schreiben der Aufseher vom 2. März. Die FCA hat eine unabhängige Untersuchung angeordnet.Entscheidend sei, wie die Bank vorankomme, sagt Steinmüller: “Und es geht voran.” So rüste das Institut derzeit sein Anti-Geldwäsche-System in den USA, in Frankfurt und in London auf. Im laufenden Jahr dürften Steinmüller zufolge 30 % bis 35 % der Investitionen in der Transaktionsbank auf aufsichtsrechtliche Erfordernisse entfallen.Diesen Aufwand betrachtet Steinmüller als Investition in den operativen Erfolg. “Denn wenn wir es nicht machen, wenn wir nicht für maximale Sicherheit in unserem Geschäft sorgen, ruft das die Aufsichtsbehörden auf den Plan und führt möglicherweise zu Restriktionen.” Insgesamt hat die Deutsche Bank ihrem Bereich Global Transaction Banking für die Jahre 2016 bis 2020 ein Investitionsvolumen von 1 Mrd. Euro zuerkannt.2015 sei für die Transaktionsbank ein Jahr des Wachstums gewesen, sagt Steinmüller. “2016 erhöhen wir die Sicherheit und Zuverlässigkeit in unserem Geschäft weiter.” Fürs Ergebnis im laufenden Jahr zeigt er sich nach einem Rekordgewinn 2015 unter Verweis auf eine schwächere Weltwirtschaft “vorsichtiger”.—– Interview Seite 4