Deutsche Bank stellt sich auf Kapitalerhöhung ein

Rahmen erlaubt 7 Mrd. bis 8 Mrd. Euro - Zeitpunkt für Platzierung noch offen

Deutsche Bank stellt sich auf Kapitalerhöhung ein

bg Frankfurt – Die Aktionäre der Deutschen Bank müssen sich auf eine weitere Verwässerung ihrer Anteile einstellen. Denn die Konzernführung um Anshu Jain und Jürgen Fitschen schließt angesichts steigender Kapitalanforderungen der Regulierung eine weitere Kapitalerhöhung nicht aus. “Wir werden alle nötigen Maßnahmen ergreifen, um unsere Kapitalquoten zu sichern. Wir schließen keine Option aus”, so Jain in einer Analystenkonferenz.Der zeitliche Fahrplan sowie das Volumen einer etwaigen Emission blieben am Dienstag unklar. An genehmigtem Kapital steht der Deutschen Bank ein Rahmen von 360 Millionen Aktien zur Verfügung. Da bei einer Transaktion üblicherweise ein Abschlag von mindestens 25 % vorgenommen wird, könnten bei einem Kurs von derzeit rund 32 Euro maximal 7 Mrd. bis 8 Mrd. Euro eingespielt werden. In angelsächsischen Medien wird ein Emissionsvolumen von bis zu 10 Mrd. Euro genannt. Eine Emission unter Ausschluss des Bezugsrechts ist auf 10 % des Grundkapitals beschränkt und würde den Kapitalerfordernissen der Bank wohl kaum genügen.Der Handlungsbedarf ergibt sich, nachdem die Deutsche Bank im ersten Quartal einen leichten Rückgang der harten Kernkapitalquote auf 9,5 % hinnehmen musste und sich nun abzeichnet, dass die Planung zum Auffüllen dieser Quote auf mehr als 10 % im kommenden Jahr nicht aufgeht. Denn schon im zweiten Quartal droht mit der Umsetzung technischer Standards zur höheren Risikounterlegung von Fair-Value-Positionen eine zusätzliche Kapitallücke von 1,5 Mrd. bis 2 Mrd. Euro im regulatorischen Eigenkapital. Da sich ein solcher Schub kaum durch die Einbehaltung von Gewinnen sowie den Abbau von Risikoaktiva kompensieren lässt, käme die Deutsche Bank in die Bredouille.Den Kapitalmarkt angezapft hatte die Deutsche Bank zuletzt vor genau einem Jahr, als 90 Millionen Papiere zu einem Preis von 32,90 Euro je Anteilschein platziert wurden. Das brachte dem Institut brutto 2,96 Mrd. Euro ein. Im Oktober 2010 warden 306 Millionen neue Stammaktien ausgegeben worden, was bei einem Bezugspreis von 33 Euro je Stück einen Bruttoemissionserlös von 10,2 Mrd. Euro gebracht hatte.—– Nebenstehender Kommentar- Bericht Seite 2