Deutsche Bank stößt bei Analysten auf Wohlwollen
bg/bn Frankfurt – Die neue Megakapitalerhöhung der Deutschen Bank ist am Markt mit Wohlwollen aufgenommen worden. Das Institut hatte am Sonntag zum großen Schlag ausgeholt, um die Diskussion über seine Eigenkapitalausstattung zu beenden. Die angekündigte Kapitalerhöhung um rund 8 Mrd. Euro ist laut Datendienstleister Dealogic die bislang neuntgrößte Aktienemission in Europas Bankensektor. Rund 6,3 Mrd. Euro soll eine unter anderem von Barclays und der Commerzbank garantierte Bezugsrechtsemission einspielen. Aktien für weitere 1,75 Mrd. Euro hat die Bank unter Ausschluss des Bezugsrechts schon bei einer Investmentgesellschaft des katarischen Scheichs Hamad bin Jassim bin Jabor Al-Thani platziert, welcher sich mit zunächst knapp 6 % am Institut beteiligt. Der Scheich beabsichtige, ein Ankerinvestor zu bleiben, teilt die Bank mit, die angesichts der Verbreiterung ihrer Kapitalbasis zugleich ihr für 2015 ausgegebenes Renditeziel relativiert: Die Marke von 12 % nach Steuern wird erst 2016 auf berichteter Basis erreicht. Gleichzeitig investiert das Haus verstärkt in globale Funktionen sowie die Digitalisierung des Privatkundengeschäftes. “Heute starten wir ein Paket an Maßnahmen, mit denen wir den Anspruch der Deutschen Bank bekräftigen wollen, die führende kundenorientierte globale Universalbank zu sein”, erklärten die Co-Chefs Jürgen Fitschen und Anshu Jain. Die Aktien der Bank gingen mit einem Abschlag von 1,74 % auf 30,20 Euro als zweitschwächster Dax-Wert aus dem Handel. Analysten zeigten sich angesichts der dritten milliardenschweren Kapitalerhöhung der Bank seit 2010 wohlwollend. Laut DZ Bank dürfte die geplante Kapitalerhöhung dank einer deutlichen Steigerung der harten Kernkapitalquote und der ungewichteten Eigenkapitalquote (Leverage Ratio) “höhere Bewertungsmultiplikatoren rechtfertigen und auch den Bewertungsabschlag” im Vergleich zu Wettbewerbern verringern. Die Aktienemission soll die harte Kernkapitalquote der Bank um 2,3 Punkte auf 11,8 % hieven und die Leverage Ratio um 60 Basispunkte auf 3,1 % verbessern.—– Nebenstehender Kommentar- Schwerpunkt Seite 2