Deutsche Bank verliert an Boden

Refinitiv legt Investment-Banking-Rennliste vor

Deutsche Bank verliert an Boden

bn Frankfurt – Die Deutsche Bank hat im ersten Halbjahr in einem schwachen Investment-Banking-Markt an Boden verloren, wie eine Aufstellung des Datendienstleisters Refinitiv zeigt. Demnach hat das Institut umgerechnet knapp 380 Mill. Dollar an Provisionen eingenommen. Das sind 26,4 % weniger als vor Jahresfrist. Der gesamte Markt ist unterdessen um 23 % geschrumpft, wie Refinitiv am Dienstag mitgeteilt hat.Im nach Provisionen gestaffelten League Table ist die Deutsche Bank damit binnen Jahresfrist vom siebten auf den achten Rang zurückgefallen. Ihr Marktanteil reduzierte sich um 20 Basispunkte auf 3,6 %.Ganz vorne liegt Goldman Sachs mit einem Anteil von 5,4 %. Es folgen J.P. Morgan, Citigroup, Morgan Stanley, Barclays, Bank of America Merrill Lynch sowie BNP Paribas. Im bisherigen Jahresverlauf habe Goldman Sachs umgerechnet insgesamt 574 Mill. Dollar an Provisionen eingenommen, heißt es. Im Geschäft mit Übernahmen und Fusionen hat die Deutsche Bank dabei ihren achten Rang und im Geschäft mit Fremdkapitalemissionen ihren sechsten Platz behauptet, wie Refinitiv berichtet. Im ersten Halbjahr ist das Provisionsaufkommen im Feld Debt Capital Markets dabei um 12 % auf insgesamt umgerechnet 3,6 Mrd. Dollar gefallen. Dies sei der tiefste Stand seit drei Jahren, heißt es.Im League Table für syndizierte Kredite hat die Bank unterdessen drei Plätze verloren und findet sich nun auf Rang 6. Im Eigenkapitalemissionsgeschäft führt Refinitiv die Deutsche Bank nicht mehr unter den ersten zehn Anbietern im Markt auf. Dies impliziert Provisionseinnahmen von weniger als umgerechnet 34,5 Mill. Dollar sowie einen Marktanteil von unter 2,2 %. Diese Werte hat der Datendienstleister für die auf dem zehnten Platz liegende BNP Paribas ermittelt.Die Entwicklung im soeben abgelaufenen Quartal dürfte das Management der Deutschen Bank um Christian Sewing im Vorhaben bestätigt haben, im Zuge einer konzernweiten Restrukturierung vor allem das Investment Banking umzubauen, das im Schlussquartal 2018 sowie im Startquartal dieses Jahres rote Zahlen schrieb. Im Fokus dürften dabei indes Handelsaktivitäten, vor allem mit Aktien, sowie das US-Geschäft stehen. Im Handel dürfte die Dynamik im zweiten Quartal ebenfalls mau gewesen sein, legt man jüngste Äußerungen der Chefs von Wall-Street-Banken zugrunde. Zahlen für das zweite Quartal will die Bank am 24. Juli vorlegen. Details zur Restrukturierung werden schon am Wochenende erwartet.