Deutsche Börse strebt größere Übernahmen an
Reuters Frankfurt – Die Deutsche Börse will sich nicht nur mit kleineren Übernahmen verstärken, sondern strebt mittelfristig auch größere Transaktionen an. “Wir brauchen größere Deals, die uns weiter nach vorne bringen”, sagte der seit Jahresbeginn amtierende Vorstandsvorsitzende des Marktbetreibers, Theodor Weimer, dem “Handelsblatt” in einem Interview. “Der Abstand zwischen uns und den wertvollsten Börsenbetreibern CME und ICE aus den USA darf nicht zu groß werden.” Weimer wiederholte Angaben, die das Unternehmen auf der jüngsten Analystenkonferenz gemacht hat und denen zufolge es 1,5 Mrd. Euro für Übernahmen zur Verfügung hat und gegebenenfalls auch zu einer Kapitalmaßnahme greifen würde. “Grundsätzlich haben wir fünf Bereiche definiert, in denen wir gerne zukaufen würden: im Datengeschäft, im Handel mit Währungen und Rohstoffen, im Fondsservicegeschäft und im Anleihehandel.” Gegenwärtig gebe es jedoch keinen Grund, etwas zu überstürzen, sagte Weimer. “Denn viele Übernahmeziele sind aktuell sehr teuer.” Sollte sich eine passende Gelegenheit ergeben, sei es auch möglich, dass sich die Börse Geld bei ihren Aktionären besorgt. Wenn es notwendig sein sollte, “könnten wir uns am Markt auch zusätzliches Eigenkapital für eine größere Übernahme besorgen”.