Deutsche HSBC wächst als Wertpapierdienstleister
bn Frankfurt – HSBC steuert in ihrem deutschen Wertpapierdienstleistungsgeschäft einen strammen Wachstumskurs. Wie Gina Slotosch, Head of Securities Services von HSBC Deutschland, am Dienstag in Frankfurt berichtete, dürfte sich das Depotbankvolumen (Assets under Verwahrstelle), falls die Märkte nicht einbrechen, in den kommenden Monaten auf rund 250 Mrd. Euro erhöhen. Ende 2018 lag das Haus bei 215 Mrd. Euro. Gegenüber dem Vorjahr war dies ein Anstieg um 28 %. Gespräche mit Interessenten liefen derzeit in allen Bereichen, erklärte Slotosch auch mit Blick auf das Custody- sowie das Administrationsgeschäft. So hat HSBC Deutschland die Assets under Custody im vergangenen Jahr um 22 % auf 572 Mrd. Euro gesteigert. Global rangierte das Haus als Custodian dabei zuletzt hinter den Platzhirschen BNY Mellon, State Street, J.P. Morgan, Citigroup sowie BNP Paribas auf dem sechsten Rang. Im Geschäft mit administrierten Spezialfondsvermögen kam HSBC Deutschland bei einem Volumen von 210 Mrd. Euro auf einen Marktanteil von bundesweit 14 %. Damit sei HSBC Deutschland erstmals in allen relevanten Märkten für Wertpapierdienstleistungen 2018 in die Top 3 aufgestiegen, hieß es.In der Wertpapierabwicklung wiederum ist die Zahl der verarbeiteten Transaktionen 2018 um gut 8 % auf rund 60 Millionen gestiegen, womit HSBC Deutschland, gemessen an dieser Zahl, schon jetzt bundesweit die Nummer 1 ist. Gemessen an der Zahl der an die Wertpapierabwicklung angeschlossenen Depots liegt die Deutsche Wertpapierservice Bank AG (DWP Bank), Insourcer für die Sparkassen und Genossen, vorne. 2017 sorgte HSBC am Markt für einen Paukenschlag, als die Bank das Mandat als Insourcer für die Commerzbank ergatterte.DWP-Bank-Chef Heiko Beck hat sich angesichts des Wachstums des Wettbewerbers HSBC gelassen gezeigt. “Wir haben bereits eine funktionierende Fabrik”, sagte er im Mai 2018 der Börsen-Zeitung. “Die anderen müssen die Fabrik erst noch bauen.” Integration verläuft nach PlanMit den Aktivitäten der Commerzbank wird HSBC Deutschland die Zahl der abgewickelten Wertpapiertransaktionen um zwei Drittel oder rund 40 Millionen herauffahren. Die Integration, die bis 2020 dauern wird, laufe nach Plan, hieß es am Dienstag. Im Oktober sei im Zuge der Systemintegration die erste Transaktion der Commerzbank im hauseigenen Wertpapierabwicklungssystem abgerechnet worden.Zu den Zielen für den von ihr geleiteten Geschäftsbereich, zu Erträgen und Eigenkapitalrendite äußerte sich Slotosch auf Anfrage nicht konkret. Der Bereich steuert in etwa ein Fünftel zu den Erträgen von HSBC Deutschland bei, die ihre operativen Erträge 2017 konzernweit um 0,5 % auf 779 Mill. Euro ausgebaut hatte.Wie Slotosch ausführte, stehen die Margen zwar unter Druck. Zugleich fördern aber Trends wie Regulierung und entsprechende Investitionserfordernisse Größe und sorgen für entsprechende Bewegung im Wertpapierdienstleistungsmarkt. Dabei sei der Preis für Kunden immer ein Thema. Vor allem aber achteten sie auf die Finanzstärke, das Serviceangebot eines Anbieters und darauf, ob dieser regelmäßig investiere. HSBC Deutschland will eigenen Angaben zufolge 2019 wie 2018 gut 20 Mill. ins Wertpapier-Service-Geschäft stecken.