Preiserwartung

Deutsche verlieren Optimismus für Immobilienmarkt

Lange blieben die Deutschen auch nach der Zinswende zuversichtlich, dass die Preise für Immobilien in ihrem Umfeld steigen werden. Jetzt dreht sich der Trend.

Deutsche verlieren Optimismus für Immobilienmarkt

Optimismus für Immobilienmarkt fällt

Noch immer erwarten die Deutschen eher steigende Preise, doch der Trend dreht sich

jsc Frankfurt

Rund ein Jahr nach dem Ende des Preisbooms an deutschen Immobilienmärkten verflüchtigt sich der Optimismus der Deutschen: Im Mai sank der Anteil der Menschen, die in ihrer Umgebung auf Jahressicht einen “deutlichen” oder “geringfügigen” Preisanstieg von Immobilien erwarten, um gut 5 Prozentpunkte auf 42%, wie die Deutsche Bundesbank berichtet. Damit markiert das Barometer den niedrigsten Wert seit Juni 2020, als die Coronakrise das Land erfasst hatte.

Die Stimmung kippt deutlich, doch der Optimismus überwiegt noch immer: 30% der Deutschen erwartet sinkende Preise, so viele wie seit April 2020 nicht mehr. Dabei sinken die Immobilienwerte bereits seit bald einem Jahr: Sowohl Wohn- als auch Gewerbeimmobilien verbilligen sich bereits seit Mitte 2022, wie aus Zahlen des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (VDP) folgt. Der neue Verbandspräsident Gero Bergmann fürchtet sogar, dass sich erst in der zweiten Jahreshälfte 2024 zeigen wird, auf welchem Niveau sich die Preise einpendeln, wie er im Interview der Börsen-Zeitung sagte.

Werden die Menschen nach einer konkreten Wachstumsrate befragt, erwarten die meisten allerdings einen positiven Zuwachs, und zwar von durchschnittlich 4,4% auf Sicht von zwölf Monaten. Im Verhältnis zu den allgemeinen Verbraucherpreisen fallen die Immobilienwerte gleichwohl zurück: Die Inflationsrate liegt in den kommenden zwölf Monate aus Sicht der Befragten bei etwa 5,3%, also oberhalb der Preiszuwächse für Immobilien.

Die Bundesbank lässt monatlich etwa 2.000 Personen in Deutschland befragen. Je höher das Einkommen und der Bildungsstand, desto geringer sind die erwarteten Preiszuwächse, die eine Person zu Protokoll gibt. Auch passten Menschen, die älter als 40 Jahre alt sind, ihre Erwartungen in den vergangenen Monaten schneller nach unten an als jüngere Menschen

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