DIE DEUTSCHE BANK RESTRUKTURIERT SICH

Die Aufsicht nimmt auf dem Beifahrersitz Platz

Umbauplan trägt Handschrift der Behörden

Die Aufsicht nimmt auf dem Beifahrersitz Platz

Von Bernd Neubacher, FrankfurtDer von der Deutschen Bank präsentierte Restrukturierungsplan trägt die Handschrift der Bankenaufsicht. Diesen Eindruck legen die Formulierungen des Instituts gerade mit Blick auf die neue Bad Bank und auf den Kapitalplan nahe. So kommentiert die Bank ihre Mitteilung, dass sie ihr Ziel für die harte Eigenkapitalquote von über 13 % auf mindestens 12,5 % reduziert hat, mit den Worten, dies berücksichtige eine “signifikante Anpassung des Geschäftsmodells hin zu einer ausgewogeneren und stabileren Bank sowie die Verbesserung des Kontrollumfelds in den vergangenen Jahren”, und fügt hinzu: “Diesen Plan hat die Bank mit den zuständigen Aufsichtsbehörden ausführlich besprochen, die die Ausrichtung und Transformation der Deutschen Bank sowie die im Rahmen des mehrjährigen Transformationsprozesses festgelegten Ziele unterstützen.” Die Deutsche Bank verpflichte sich zu “einer engen Zusammenarbeit mit ihren Aufsichtsbehörden auf der ganzen Welt”, wie sie es in den vergangenen Jahren konsequent getan habe, heißt es weiter.Von 74 Mrd. Euro an Risikoaktiva, die das Institut in seiner neuen Bad Bank bündelt, entfallen nicht weniger als 49 % oder 36 Mrd. auf operationelle Risiken. Das sind gut ein Zehntel der Risikoaktiva des gesamten Konzerns. Die Bank werde mit Aufsichtsbehörden daran arbeiten, diese Risikoaktiva “über die Zeit abzubauen”, wird mitgeteilt.Die übrigen 38 Mrd. Euro an Risikoaktiva, die in die Bad Bank wandern, setzen sich aus markt- sowie kreditbezogenen Assets zusammen, denen nach Angaben der Bank ertragsschwache oder nichtstrategische Vermögenswerte zugeordnet sind. Ihr Volumen will die Bank bis 2021 auf weniger als 10 Mrd. Euro reduzieren. Die in die Abbaueinheit ausgelagerte Gesamtforderungsposition von 288 Mrd. Euro soll 2022 zum größten Teil abgebaut sein. Operationelle Risiken steigenDie operationellen Risiken zugeordneten Aktiva der Deutschen Bank haben in den vergangenen Jahren stark zugenommen, da die Aufsicht Compliance-Aspekten sowie Rechts-, Modell-, Datensicherheits-, Betrugs- und Geldwäscherisiken deutlich mehr Beachtung schenkt, sowohl im Allgemeinen als im besonderen Fall der Deutschen Bank. Dies zeigte sich im Herbst vergangenen Jahres, als die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) einen Sonderbeauftragten für Geldwäsche im Institut installierte. 2018 entfielen 28 % des ökonomischen Kapitalbedarfs der Bank auf operationelle Risiken. 2013 waren es noch 19 % gewesen.Die Bank erklärt ihre Bereitschaft, bis 2022 nochmals 4 Mrd. Euro in verbesserte Kontrollen zu investieren. Die Bereiche Risiko, Compliance und die Abteilung gegen Finanzkriminalität würden zudem gebündelt, “um Prozesse und interne Kontrollen zu stärken und die Effizienz zu steigern”, wie es heißt. Zugleich werde eine eigenständige Technologiefunktion geschaffen, welche die Digitalisierung aller Geschäftsbereiche vorantreiben werde. Dies werde sowohl die Innovationskraft stärken als auch die internen Kontrollen weiter verbessern, heißt es.