Die Bayerische fühlt sich stark

Vorstand erkennt Marktchancen für kleine Versicherer - Kooperationen

Die Bayerische fühlt sich stark

jh München – Der Vorstand der Versicherungsgruppe Die Bayerische ist zuversichtlich, als kleineres Unternehmen mit 700 000 Kunden und einer halben Mrd. Euro jährlicher Beitragseinnahmen im Wettbewerb zu bestehen. Die Behauptung, nur große Versicherer könnten zum Beispiel die Digitalisierung finanziell bewältigen, hält Herbert Schneidemann für falsch: “Mit einer gewissen Kreativität findet man auch als Kleinerer und Mittlerer Lösungen”, sagte der Vorstandsvorsitzende in der Jahrespressekonferenz. “Unsere Antwort lautet Kooperationen und Nutzung des Marktes.” Als Beispiel nannte er das Tochterunternehmen Sumcumo in Hamburg, das etwa die digitale Kfz-Versicherung von Nexible (Ergo) aufgebaut hat.Im vergangenen Jahr steigerte die Bayerische die Beitragseinnahmen um 15 % auf 504 Mill. Euro, nachdem sie im Jahr zuvor um 2 % gesunken waren. Dabei seien die Einmalbeiträge bewusst begrenzt worden, berichtete Schneidemann. Die laufenden Einnahmen stiegen um 6 % auf 350 Mill. Euro. Der Gewinn vor Steuern des Mutterkonzerns erhöhte sich um 78 % auf 17,6 Mill. Euro. Deren Solvabilitätsquote, das Verhältnis der Eigenmittel zu den Verpflichtungen aus Versicherungsverträgen, stieg auf 305 (i. V. 266) %.Mit dem nach dem US-amerikanischen Online-Riesen benannten Transformationsprogramm “die Bayerische goes Amazon” geht die Gruppe die Digitalisierung an. Im vergangenen Jahr habe sich auf diese Weise sowie mit vereinfachten Prozessen und mehr IT-Personal die durchschnittliche Bearbeitungszeit für einen Versicherungsantrag von 13 auf drei Tage verkürzt, berichtete Vorstand Martin Gräfer. Inzwischen dauere es nur noch einen Tag, aber für einfache Prozesse gebe es in allen Teilen des Unternehmens noch jede Menge Luft nach oben.Für dieses Jahr hat sich der Vorstand vorgenommen, das Rekordjahr 2018 zu übertreffen. Unter anderem soll das Neugeschäft im Segment Leben die Schwelle von 1 Mrd. Euro überschreiten. 2018 waren es 939 (571) Mill. Euro.