Die Unternehmer von der Allianz
Nach dem Kapitalmarkttag der Allianz, die ihre Zielsetzungen 2021 präsentierte, waren sich Anleger unklar über die Schlussfolgerungen, die sie ziehen sollten. Ist das Glas halb voll oder halb leer? Die Enttäuschung ließ sich begründen, schließlich fiel nicht nur der Aktienrückkauf aus, sondern die Eigenkapitalrendite dümpelt auch künftig vor sich hin. Dass der Gewinn pro Aktie um mindestens 5 % jährlich zulegen soll, begeistert jene nicht, die auf die früher höheren Raten verweisen. Doch greifen derartige Argumente zu kurz – und zwar nicht, weil vergessen wird, wie dünn die Luft nach einer Boomphase geworden ist. Viel wichtiger ist: Das Programm von Vorstandschef Oliver Bäte ist nicht auf drei Jahren, sondern ein Jahrzehnt angelegt. Wenn es der Allianz gelingt, die Commodity-Versicherungen auch real zu standardisieren, und zwar auf globaler Basis, dann muss die Konkurrenz sich warm anziehen. Der Allianz-Direktversicherer wird ebenfalls Wirkung zeigen. Die heutigen Aktionäre können sich davon nichts kaufen, und trotzdem gilt: Finanz-Klein-Klein verblasst angesichts dieses unternehmerischen Ansatzes. mic