Direktversicherer schreibt rote Zahlen
mic – Der Einstieg in das europäische Direktversicherungsgeschäft wird der Allianz in den nächsten Jahren einen Verlust bescheren. Dies machte Finanzvorstand Giulio Terzariol bei Vorlage der Halbjahreszahlen in München klar. Der Versicherer habe dies so eingeplant. Wichtiger als die kombinierte Schaden-Kosten-Quote sei aber der Einstieg in ein neues Geschäftsmodell, sagte Terzariol.Allianz Direct, die aus den Internet-Gesellschaften in Deutschland, Italien, Benelux und Spanien geformt wurde, ist zum Jahresanfang gesellschaftsrechtlich an den Start gegangen. Der europäische Allianz- Direktversicherer lieferte auch im zweiten Quartal rote Zahlen ab, so dass die kombinierte Schaden-Kosten-Quote nach sechs Monaten 105,4 % betrug. “Das ist aber auch nicht überraschend”, betonte Terzariol. Erstens sei die Kostenquote in der aktuellen Aufbauphase hoch. Sie betrug 18,8 %. Zweitens sei die Schadenquote von Neukunden in der Regel höher als von langjährigen Kunden.Der Vorstand sagte, er erwarte, dass die kombinierte Schaden-Kosten-Quote in den ersten zwei bis drei oder sogar vier Jahren über 100 % liege. Diese Combined Ratio sei aber vorerst nicht maßgeblich, um den Erfolg von Allianz Direct zu bestimmen. Entscheidend sei vielmehr, dass die Allianz ein neues Geschäftsmodell baue. Mittelfristig solle die Kostenquote auf 10 % bis 12 % sinken, außerdem solle die Kundenzufriedenheit viel höher sein als im existierenden Geschäft.