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Duo führt Investmentbank von Morgan Stanley

Von Walther Becker, Frankfurt Börsen-Zeitung, 4.3.2017 Auch das Investment Banking von Morgan Stanley in Deutschland wird künftig von einem Zweiergespann geführt. Denn Christian Zorn verlässt die US-Bank und wendet sich neuen Aufgaben zu. Künftig...

Duo führt Investmentbank von Morgan Stanley

Von Walther Becker, FrankfurtAuch das Investment Banking von Morgan Stanley in Deutschland wird künftig von einem Zweiergespann geführt. Denn Christian Zorn verlässt die US-Bank und wendet sich neuen Aufgaben zu. Künftig leiten Jens Maurer und Johann von Wersebe das Investment Banking in Deutschland und Österreich. Sie sind beide lange im Hause. Die Informationen werden in Finanzkreisen bestätigt. Der 45-jährige Zorn geht offenbar zu einem Finanzinstitut, das bisher in Deutschland kaum präsent ist und sich in anderen Geschäftsfeldern als dem Investment Banking tummelt. Morgan Stanley kommentiert die Personalie nicht.In Frankfurt wird auch das Investment Banking der Credit Suisse von einem Tandem – Nicolo Salsano und Joachim Ringer – geleitet. Lazard wiederum wird von Ken Oliver Fritz und Eric Fellhauer geführt. Bei Goldman Sachs ist die Konstellation etwas anders, dort verantwortet Wolfgang Fink das Investment Banking in Deutschland und Österreich und Jörg Kukies das Kapitalmarktgeschäft in der Region. Morgan Stanley hatte nach dem Abgang von Klaus Fröhlich vor einem Jahr schon das Kapitalmarktgeschäft hierzulande auf zwei Banker aufgeteilt: Thomas Thurner für Equity und Oliver Wagner für Debt Capital Markets. Lock-up für ZornZorn unterliegt zunächst einer sechsmonatigen Sperrfrist. Er ist seit Mitte 2012 bisher auch Mitglied in dem seit 2015 vom früheren Deka-Banker Oliver Behrends geführten Vorstand der Morgan Stanley Bank AG. Seine Zuständigkeit war dort Investment Banking und Investmentmanagement. Zorn ist seit nahezu zwei Dekaden für Morgan Stanley tätig. Nach dem Studium an der European Business School in London, wo er 1994 den Bachelor in Business Administration erwarb, startete er seinen Berufsweg bei J.P. Morgan in London. 1998 wechselte er zu Morgan Stanley zunächst in London, dann nach Frankfurt, wo er Karriere machte. Ende 2006 wurde er Managing Director und betreute Kunden vornehmlich in Finanzdienstleistungen, Immobilien, Medien und Industrie. Zorn leitete seit 2013 das Investment Banking in Deutschland und Österreich, nachdem er zuvor seit 2009 Co-Head war. Er hat unter anderem den Börsengang der Postbank und deren anschließenden Verkauf an die Deutsche Bank beraten und gilt in der Finanzbranche als bestens verdrahtet. Zorn ist verheiratet und hat zwei Kinder.Dem Hausgewächs Zorn folgt mit dem 44-jährigen Maurer ebenfalls ein Banker, der seit langem für Morgan Stanley tätig ist: seit rund 18 Jahren. Er ist als Deutschland-M & A-Chef tätig. Johann von Wersebe kam 2007 zu der US-amerikanischen Bank und betreut bisher Familienunternehmen, Mittelständler und mittelgroße Banken.Morgan Stanley hatte im vergangenen Jahr einen guten Lauf. In der Beratung von Fusionen und Übernahmen lag das Haus auf Platz 2 nach Rang 5 im Jahr zuvor, wobei 2016 Bank of America die Spitzenposition innehatte. Morgan Stanley steht Monsanto bei der angekündigten Übernahme durch Bayer zur Seite, wobei der Dax-Konzern auf BoA Merrill Lynch und Credit Suisse sowie auf Rothschild setzt. Es ist mit 66 Mrd. Dollar der größte Deal eines deutschen Unternehmens jemals. Alles in allem strich Morgan Stanley im vorigen Jahr knapp 82 Mill. Dollar an Gebühren im Investment Banking ein, wie der Datendienstleister Thomson Reuters berichtet. Zum Vergleich: Die Bank soll von Monsanto allein 120 Mill. Dollar als “Fee” erhalten für ihre Beratung in dem M & A-Deal mit Bayer.