sto Frankfurt – Die DZ Bank macht sich Sorgen um ihre Tochter DVB Bank. Denn die jüngst verschärfte Krise bei Schiffen sowie Öl- und Gasplattformen bringt den auf den Transport fokussierten Spezialfinanzierer ins Schleudern. Angesichts einer rasant gestiegenen Risikovorsorge und einer immer fadenscheiniger werdenden Kapitaldecke wächst die Befürchtung, dass eine Kapitalerhöhung notwendig wird, womöglich schon in wenigen Wochen. Die Last der Kapitaloperation muss wohl vorrangig die DZ Bank übernehmen, die 95,47 % der Anteile hält. Die Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB) hat sich der DVB Bank schon verschärft angenommen.Die DVB Bank veröffentlicht am nächsten Montag (14. November) ihren Zwischenbericht per Ende September. Wenige Tage vor Ablauf dieses Zeitraums hatte Vorstandschef Ralf Bedranowsky die Prognose eines stabilen Jahresergebnisses (2015: 46,1 Mill. Euro) kassiert und auf einen Verlust im zweistelligen Millionenbereich eingestimmt. Bereits zum Halbjahr war die Kernkapitalquote im Vergleich zu Ende 2015 um 3,7 Prozentpunkte auf 12,6 % gesackt. Bis Ende September wird der Wert noch tiefer gefallen sein. Zugleich wird sich die Rekordfahrt bei der Risikovorsorge in diesem Jahr fortsetzen, nachdem schon 2015 einen Höchststand gebracht hatte. Per Ende Juni hatte es eine mehr als doppelt so hohe Vorsorge gegeben, großteils kam dies aus den Bereichen Shipping Finance und Offshore Finance. Diese Kredite machen mehr als die Hälfte des Portfolios aus, das zum Halbjahr 24,4 Mrd. Euro groß war. Die Schiffskredite machen bei der DVB Bank das 11-Fache des Eigenkapitals aus. Der Durchschnitt der großen deutschen Schiffsbanken betrug per Ende 2015 lediglich 350 %.Mit diesem hohen Faktor ragt die DVB Bank, die nach HSH Nordbank und Nord/LB der drittgrößte Schiffsfinanzierer hierzulande ist, negativ heraus. Zum Vergleich: Die in Schieflage geratene Bremer Landesbank wies 4,6 als Faktor aus. Schon früher hatte die DZ Bank vergeblich nach einem Käufer für ihre Tochter Ausschau gehalten.—– Nebenstehender Kommentar- Bericht Seite 3