Wertpapierdepots

DWP Bank schrammt nach Börsenpanne an Verlustzone vorbei

Nach einer millionenschweren Panne zeichnete sich ab, dass die DWP Bank nur ein bescheidenes Ergebnis präsentieren kann. Mit 1,5 Mill. Euro Gewinn vermeidet der Wertpapierdienstleister gerade noch einen Verlust.

DWP Bank schrammt nach Börsenpanne an Verlustzone vorbei

DWP Bank schrammt an Verlustzone vorbei

jsc Frankfurt

Die Wertpapierpanne im Dezember hat den Gewinn der DWP Bank nahezu vollständig aufgefressen: Die Infrastrukturanbieterin für Wertpapierdepots erzielte im vergangenen Jahr einen Jahresüberschuss von 1,5 Mill. Euro nach 37,2 Mill. Euro im Jahr zuvor, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht.

Ursache war ein fehlerhaftes Börsengeschäft, das die Gesellschaft mit 61,1 Mill. Euro belastete. Denn nach Zusammenlegung von Anteilen an einem Wertpapierprodukt – einem Reverse Split – blieb in einem Depot irrtümlich die alte Stückzahl bestehen. Der Depotinhaber schaffte es daraufhin, die Papiere zu verkaufen. Die DWP Bank war gezwungen, zur Deckung des Geschäfts die Anteile an dem Produkt – einer Exchange Traded Commodity (ETC) – in großer Zahl nachzukaufen. Im Januar hatte “Finanz-Szene” über die Panne berichtet.

Es handele sich um einen Einzelfall, der keine negativen Folgen für den operativen Betrieb habe, heißt es im Geschäftsbericht. Das Bank habe Vorkehrungen getroffen, “um die Verlässlichkeit der Abwicklung in dem Teil der relevanten Prozesskette weiter zu erhöhen”. Bankchef Heiko Beck sagte der Nachrichtenagentur Bloomberg, die Bank erwäge “rechtliche Schritte gegen andere, wodurch eine Reduktion des Schadens möglich ist”. Die DWP Bank gehört zur Hälfte der DZ Bank, zu 40% den Sparkassenverbänden im Rheinland und in Westfalen-Lippe sowie zu einem Zehntel der Helaba, BayernLB und DekaBank. Zur Kundschaft zählen rund 1.100 Kreditinstitute.

Ansonsten verlief das Jahr stabil: Die Zahl der Wertpapierdepots blieb mit 5,5 Millionen fast unverändert, die Zahl der Transaktion wuchs leicht auf 52,3 Millionen. Das Provisionsergebnis stieg um 2% auf 320,7 Mill. Euro, der Verwaltungsaufwand um 4% auf 262,4 Mill. Euro.