DWS profitiert von verbessertem Umfeld
bg Frankfurt – Lichtblick im Zahlenwerk der Deutschen Bank sind die Ergebnisse der Sparte Asset Management (AM), also der börsennotierten Tochter DWS. Die berichtet für das zweite Quartal um 6 % auf 593 Mill. Euro gestiegene operative Erträge. Diese Entwicklung sei zu einem gewissen Teil auf leistungsabhängige Gebühren zurückzuführen, die nicht jedes Jahr anfallen; zum Teil wurden nahezu unveränderte Erträge aus Verwaltungsgebühren registriert. Das Marktumfeld habe sich verbessert, nach Mittelabflüssen im Vorjahr seien Mittelzuflüsse zu verzeichnen, heißt es im Quartalsbericht. Kosten ziehen anJedoch zogen auch die bereinigten Kosten um 6 % an auf 442 Mill. Euro, vor allem wegen höherer Personalaufwendungen “im Zusammenhang mit leistungsbezogenen Vermögensverwaltungsgebühren, die nicht jedes Jahr anfallen”. Vor Steuern weist die Sparte einen Gewinn von 89 Mill. Euro aus, 5 % weniger als im Vorjahr. Dies sei bedingt durch “einen Anstieg des Betrags, der aufgrund einer höheren Profitabilität der eigenständigen DWS den Anteilen ohne beherrschenden Einfluss zuzurechnen ist”. Für das erste Halbjahr liegt der Vorsteuergewinn mit 185 Mill. Euro um 12 % über dem Vorjahreswert. Die Rendite nach Steuern auf das materielle Eigenkapital (RoTE, Return on Tangible Equity) wird auf 14 % beziffert.Das verwaltete Vermögen erhöhte sich im zweiten Quartal um 15 Mrd. Euro auf 721 Mrd. Euro. Dazu habe eine positive Marktentwicklung beigetragen sowie Nettomittelzuflüsse von 4 Mrd. Euro. Zuflüsse in den Wachstumsbereichen passive Produkte und alternative Anlagen hätten Rückgänge bei traditionellen Renten- und Aktienfonds mehr als ausgleichen können, heißt es im Quartalsbericht. Im bisherigen Jahresverlauf habe sich damit das verwaltete Vermögen um 56 Mrd. Euro erhöht, einschließlich Nettomittelzuflüssen von 7 Mrd. Euro. Außerdem hätten strategische Partnerschaften einen positiven Beitrag geleistet.Die Sparte Asset Management ist nicht von Wertminderungen betroffen. Die Aktie legte am Montag im Gegensatz zur Notiz der Konzernmutter um 1,8 % auf 31,60 Euro zu, was die Marktkapitalisierung auf 6,3 Mrd. Euro stellt. Die Deutsche Bank hält 79,5 % an der DWS und kommt selbst nur auf einen Marktwert von 14,6 Mrd. Euro. Damit ist die Deutsche Bank abzüglich ihres DWS-Anteils den Investoren weniger als 10 Mrd. Euro wert, also für die Sparten Retail Banking, Privat- und Firmenkunden sowie das verbleibende Investment Banking.DWS-Finanzchefin Claire Peel erklärte in einer separaten Mitteilung, man befinde sich auf Kurs, die für 2019 angestrebte bereinigte Aufwand-Ertrags-Relation von etwa 70 % sowie das mittelfristige Sparziel bereits dieses Jahr zu erreichen. Die bereinigte Cost-Income-Ratio betrug dank höherer Erträge im zweiten Abschnitt 69,5 % – das Ziel 70 % soll unter gleichbleibenden Erträgen erreicht werden.