DZ Bank geht auf Distanz zur Idee einer Aufspaltung

Neue Holdingstruktur "auf Wiedervorlage" - Mehr Transparenz geht auch so

DZ Bank geht auf Distanz zur Idee einer Aufspaltung

ski Frankfurt – Unter ihren neuen Co-Chefs Uwe Fröhlich und Cornelius Riese rückt die DZ Bank von der Idee ab, eine zusätzliche Strategie- und Steuerungsholding für den Konzern zu schaffen. “Für eine gesellschaftsrechtliche Trennung der Holding stünden Aufwand und Nutzen derzeit in keinem angemessenen Verhältnis”, sagte Riese. Das Thema stehe somit nicht auf der kurzfristigen Prioritäten-, sondern auf der Wiedervorlageliste. Die juristische Trennung wäre lehrbuchgerecht und habe auf dem Papier “verdammt hohen Charme”, denn bei der Verbindung eigener Geschäftsaktivitäten mit der Holdingfunktion für größere Tochtergesellschaften seien Interessenkonflikte programmiert. Die Separierung würde jedoch einen Einmalaufwand von 250 bis 300 Mill. Euro verursachen, das Management für zwei bis drei Jahre zulasten des Kundengeschäfts als strategische Top-Priorität beschäftigen, und am Ende hätte man zwei unabhängig voneinander EZB-regulierte Banken.Laut Fröhlich arbeitet die Führung des genossenschaftlichen Zentralinstituts daran, zumindest vorerst auch ohne rechtliche Trennung, sondern in einer virtuellen Darstellung maximale Transparenz über die Wertschöpfung in den verschiedenen Teilen der Gruppe zu schaffen. Auch mit Hilfe des schon früher angekündigten Fitnessprogramms, das einen weiteren Stellenabbau beinhaltet, soll mit dem operativen Geschäft der AG künftig ein höheres Ergebnis erzielt werden. Bis 2022 oder 2023 wird eine Zielmarke um die 500 Mill. Euro angepeilt. 2018 verdiente die Konzernmutter ohne Beteiligungserträge und Holdingkosten auch dank Auflösung von Risikovorsorge nach dem insoweit erstmals aufgeschlüsselten Zahlenwerk 308 Mill. Euro. Zum Terminplan für die Entscheidung über die Struktur sagte Fröhlich: “Ich erwarte, dass wir im Jahr 2020 diese Thematik dann auch beendet haben werden – so oder so.”Das Vorsteuerergebnis der Gruppe sank 2018 auch wegen einiger Einmalbelastungen erwartungsgemäß um fast ein Viertel auf 1,4 Mrd. Euro.—– Nebenstehender Kommentar- Berichte Seite 5