DZ Bank glückt historische Milliarden-Kapitalerhöhung

Kirsch: Emission um 16 Prozent überzeichnet - Kritik an Streit wegen Bankentests

DZ Bank glückt historische Milliarden-Kapitalerhöhung

sto Frankfurt – Die DZ Bank geht mit einer Milliarden-Kapitalerhöhung üppig gestärkt in die Endphase des laufenden Bilanz- und Stresstests der Banken durch die EZB. Wie das genossenschaftliche Zentralinstitut mitteilte, wurden bei der größten Kapitalerhöhung in der Geschichte der Bank 1,48 Mrd. Euro eingesammelt. Alle 186,9 Millionen neuen Aktien im Gesamtvolumen von 1,48 Mrd. Euro wurden zu einem Bezugspreis je Aktie von 7,90 Euro von den Aktionären gezeichnet. Die Emission war sogar um 16 % überzeichnet, freut sich Vorstandsvorsitzender Wolfgang Kirsch im Interview der Börsen-Zeitung. Die Kapitalquote steigt damit über 10 %.”Die Organisation ist zum Entschluss gekommen, dass uns der Zusammenhalt, der sich auch in der Bereitstellung von Eigenkapital dokumentiert, nach vorn bringt”, so Kirsch, der zusammen mit der Führungsriege seines Hauses monatelang durch Regionen und Gremien der genossenschaftlichen Finanzgruppe auf Werbetour für die Maßnahme gewesen war. “Wir haben diese Kärrnerarbeit gerne gemacht.” Besonders begehrt waren die Anteile der DZ Bank in Bayern und bei den Sparda- und PSD Banken.Mit diesem überwältigenden Erfolg hatte Kirsch zu Beginn des Prozesses nicht gerechnet, wie er einräumt. Denn das Volumen sei ambitioniert gewesen und die Maßnahme in einem schwierigen regulatorischen Umfeld in die Wege geleitet worden. Mit dem kräftigen Schluck aus der Kapitalpulle sieht sich die DZ Bank nunmehr gut gerüstet für den Bilanz- und Stresstest und weitere Herausforderungen regulatorischer Art oder durch die Digitalisierung des Bankgeschäfts.Mit Blick auf die Gesundheitsüberprüfung der Branche seitens der EZB mahnt er mehr Zurückhaltung von allen Beteiligten an. Öffentlich geführte Auseinandersetzungen wie derzeit schaden in seinen Augen und könnten “den Bankentest der EZB in der Gänze angreifbar” machen, warnt Kirsch. Zwischen der Branche und der EZB, aber auch zwischen deutschen und europäischen Aufsehern gibt es derzeit eine heiße Debatte um die Rechenmethoden bei der Untersuchung. Der DZ Bank-Chef hofft darauf, dass sich die Wogen beim heute beginnenden Treffen der Branche bei der EZB wieder glätten.—– Interview und Bericht Seite 3