DZ Bank schaut optimistischer nach vorn
DZ Bank schaut optimistischer nach vorn
Hauptversammlung: Fröhlich stellt einen Gewinn von bis zu 2 Mrd. Euro in Aussicht
sto Frankfurt
Die DZ Bank blickt nach einem guten Auftakt in den laufenden Turnus mit mehr Optimismus als zuvor nach vorne. Bis zu 2 Mrd. Euro Gewinn stellt Co-Chaf Uwe Fröhlich bei der Hauptversammlung für 2023 in Aussicht. Der Inflationsdruck lasse langsam nach, die Konjunktur werde langsam wieder Tritt fassen.
Nach einem „sehr guten“ Jahresstart blickt die DZ Bank mit mehr Zuversicht nach vorn. „Der Jahresbeginn 2023 stimmt uns optimistisch, wir sehen eine sehr gute Entwicklung der DZ-Bank-Gruppe“, sagte Co-Vorstandschef Uwe Fröhlich am Mittwoch bei der Hauptversammlung vor den genossenschaftlichen Anteilseignern im Gesellschaftshaus Palmengarten in Frankfurt.
Daher hebt das genossenschaftliche Zentralinstitut seine Prognose im Vergleich zum Jahresbeginn an und erwartet nun ein Vorsteuerergebnis am oberen Ende der als nachhaltig bezeichneten Ergebnisspanne von 1,5 bis 2 Mrd. Euro. Im vergangenen Jahr waren 1,8 Mrd. Euro Gewinn vor Steuern erreicht worden. Für 2023 hatten die Co-Chefs Fröhlich und Cornelius Riese zuvor vage ein Ergebnis innerhalb der selbst gesteckten Spanne angekündigt.
Damit zeigt sich das Spitzeninstitut der genossenschaftlichen Finanzgruppe unbeeindruckt von den Turbulenzen im Bankensektor der vergangenen Wochen in den USA und der Schweiz. Zwar werde das Jahr 2023 „ähnliche Unsicherheiten und Volatilitäten“ wie das Vorjahr aufweisen, erklärte Fröhlich. Doch der Inflationsdruck lasse langsam nach, die Zinserhöhungen der Notenbanken dürften moderater ausfallen, die Konjunktur langsam wieder Tritt fassen. Zudem ist die DZ Bank optimistischer mit Blick auf die Marktentwicklung.
Erfolg mit AT1-Anleihe
Auch der Zuspruch der Primärbanken für die neue Additional-Tier-1-Anleihe (AT1) sei „erfreulich“ gewesen, so Riese. Die Zeichnungsfrist war zu Wochenbeginn ausgelaufen, das geplante Volumen von 850 Mill. Euro erreicht worden. Darüber hinaus wurden 293 Mill. Euro von der maximalen Zuteilungsreserve von bis zu 550 Mill. Euro genutzt und damit alle Zeichnungswünsche in voller Höhe erfüllt. Damit platzierte die DZ Bank insgesamt 1,14 Mrd. Euro. Nach der Abschreibung der nachrangigen AT1-Anleihen der Credit Suisse durch die Schweizer Bankenaufsicht Finma war diese Wertpapiergattung schwer unter die Räder gekommen, so dass die Emission der DZ Bank mit Spannung erwartet worden war.
Dass die Banken der EU von den dramatischen Entwicklungen in den USA und der Schweiz verschont geblieben seien, führte Riese auf das stabilere Bankensystem in der Europäischen Union zurück: „Die Stabilität erwächst in hohem Maße aus den leistungsstarken Verbünden mit ihren präventiven Sicherungssystemen. Sie bilden das Rückgrat der Finanz-(Wirtschaft), insbesondere in Deutschland.“ Mit Blick auf die Pläne der EU-Kommission zur Erweiterung des Abwicklungsmechanismus auch auf kleinere Banken betonte er, dass es daher umso wichtiger sei, die „bewährten Instrumente der Einlagen- und Institutssicherung“ zu erhalten. Prävention müsse weiterhin Vorrang vor einer Abwicklung haben.
Dekarbonisierungspfad
Mit Blick nach vorn präzisierte Fröhlich den Dekarbonisierungspfad der DZ Bank, wonach bis 2050 die CO2-Intensität im Kreditgeschäft und bei den Eigenanlagen in den sogenannten Fokussektoren Energie, Auto, Stahl, Zement und Luftfahrt fast vollständig reduziert sein soll. Dafür soll als Zwischenschritt bis 2025 die CO2-Intensität in diesen Branchen um 14% gesenkt werden und bis 2030 um 36%. Die fünf Sektoren kommen bei der DZ Bank auf einen Anteil von 13% am Kreditbuch.