DZ Bank verkauft weitere DVB-Sparte

Das Geschäft mit Luftfahrtfinanzierungen geht an strategischen Investor aus Japan

DZ Bank verkauft weitere DVB-Sparte

Die Zerlegung der Transportfinanzierungsbank DVB schreitet voran. Am Freitag präsentierte die Tochter der genossenschaftlichen DZ Bank die japanische MUFG Bank als Käufer für das Aviation-Finance-Geschäft.Dank vieler potenzieller Käufer wurde dem Vernehmen nach eine ordentliche Prämie gezahlt.lee Frankfurt – Die DZ Bank ist beim Verkauf der auf Transportfinanzierungen spezialisierten DVB einen Schritt weitergekommen. Wie die DVB am Freitag mitteilte, hat sie das Geschäft mit Flugzeugfinanzierungen für eine nicht genannte Summe an die japanische MUFG Bank verkauft. Die Zustimmung der Kartellbehörden steht noch aus.Wegen des Duopols von Boeing und Airbus ist das Geschäft mit Flugzeugfinanzierungen weniger zyklisch als andere Bereiche der Transportfinanzierung. Dementsprechend groß war nach Informationen aus Finanzkreisen die Nachfrage. Der Bieterkreis umfasste neben MUFG weitere japanische Großbanken, aber auch verschiedene Adressen aus den USA und Deutschland. Vor diesem Hintergrund gelang es dem Vernehmen nach, eine attraktive Prämie auf das Kreditportfolio zu erzielen, das sich am 30. Juni 2018 auf 5,6 Mrd. Euro belief.Nachdem sie die einstige Ertragsperle DVB wegen des fehlenden strategischen Bezugs zum Verbundgeschäft zum Verkauf gestellt hatte, betonte die DZ Bank stets, dass der Verkauf “wertschonend” erfolgen sollte. Trotz hoher Belastungen aus dem Geschäft mit Schiffsfinanzierungen sollte nichts übers Knie gebrochen werden. Neben der Höhe des Kaufpreises war es dem genossenschaftlichen Finanzkonzern auch wichtig, das Geschäft an Eigentümer zu übergeben, die das Geschäft fortführen und weiterentwickeln wollen.Das ist bei der MUFG Bank offenbar der Fall. Auf der Suche nach neuen Ertragsquellen setzt sie darauf, das Geschäft mit Finanzdienstleistungen im Luftfahrtbereich auszubauen. Daher wird sie nicht nur das Kreditportfolio, sondern auch einen großen Teil der geschätzt 100 Mitarbeiter und weite Teile der betrieblichen Infrastruktur übernehmen. Auch Aviation Investment Management und Aviation Asset Management der DVB geht den Angaben zufolge an die Japaner. Er wird jedoch nicht direkt von der MUFJ Bank übernommen, sondern von deren Tochtergesellschaft BOT Leasing. Die Käuferin erhoffe sich von der breit gefächerten Expertise der DVB in diesem Geschäft fachliche Synergien für den Ausbau ihres Geschäfts, hieß es.Auch bei dem bereits vor Weihnachten erfolgten Verkauf der Landtransport-Finanzierung und dem ebenfalls in der vergangenen Woche bekannt gegebenen Verkauf des Zahlungsdienstes Logpay war es der DZ Bank gelungen, strategische Investoren zu finden. Die Landesbank Hessen-Thüringen übernahm mit dem 1,4 Mrd. schweren Kundenkreditportfolio der Landtransport-Finanzierungen auch etwa zwei Dutzend Mitarbeiter der DVB und will damit ihre Marktposition weiter verbessern. Volkswagen Financial Services will Logpay, mit dem ohnehin bereits eine Kooperation bestand, durch die Integration des Geschäfts mit Tank- und Servicekarten zu einem europaweit führenden Tank- und Mautdienstleister ausbauen. Schwierigster Part kommt erstDer vermutlich schwierigste Part steht jedoch noch bevor. Gesucht wird nach einer Lösung für das Geschäft mit Schiffsfinanzierungen. Nach einer anfänglichen Resilienz hatte die Sparte das Institut wiederholt in die Verlustzone gezogen. Das intakte Kundenkreditportfolio dieses Bereichs ist die mitarbeiterstärkste und mit 7,2 Mrd. Euro auch größte Sparte. Hinzu kommen noch 4,1 Mrd. Euro an nicht strategiekonformen Aktiva und notleidenden Kredite, von denen ein großer Teil auf Schiffskredite entfällt.