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DZ Bank-Vorstand Zeidler geht nach Stuttgart

Von Silke Stoltenberg, Frankfurt Börsen-Zeitung, 9.12.2017 Stefan Zeidler, aktuell noch Firmenkundenvorstand der DZ Bank, wechselt im kommenden Oktober zur Volksbank Stuttgart und wird dort stellvertretender Vorstandsvorsitzender. Dies teilte die...

DZ Bank-Vorstand Zeidler geht nach Stuttgart

Von Silke Stoltenberg, FrankfurtStefan Zeidler, aktuell noch Firmenkundenvorstand der DZ Bank, wechselt im kommenden Oktober zur Volksbank Stuttgart und wird dort stellvertretender Vorstandsvorsitzender. Dies teilte die fünftgrößte deutsche Volksbank mit. Der 53-Jährige soll bei der Volksbank seiner Geburtsstadt ebenfalls für das Firmenkundenressort zuständig sein sowie für Innenrevision und Compliance. Wenn der derzeitige amtierende Bankchef Hans Rudolf Zeisl im Laufe des Jahres 2019 in den Ruhestand geht, soll Zeidler von ihm den Vorstandsvorsitz sowie das Vertriebsmanagement übernehmen. Bei der DZ Bank wird es dann wohl nur noch einen Firmenkundenvorstand geben – Uwe Berghaus – und ein weiterer Schritt getan sein in Richtung der Verkleinerung des Vorstands, der im Zuge der Fusion mit der WGZ Bank deutlich angeschwollen war. Langjährige KontakteDer Aufsichtsrat der Volksbank beschloss die Weichenstellung für eine frühzeitige Nachfolgeregelung den Angaben zufolge einstimmig. “Wir freuen uns, mit Stefan Zeidler einen exzellenten Fachmann und überaus erfahrenen Bankvorstand zu gewinnen, der im genossenschaftlichen Finanzverbund bestens vernetzt ist”, so der Aufsichtsratsvorsitzende der Bank, Albrecht Merz. Dieser war bis Mai 2014 Finanzvorstand der DZ Bank gewesen, womit die Entstehungsgeschichte der Personalentscheidung klar ist. Zumal Zeidler im Rahmen seiner Vorstandstätigkeit für die Betreuung der Volks- und Raiffeisenbanken in Baden-Württemberg zuständig ist.Ein Dreivierteljahr lang hatten Merz und Zeidler sogar noch zusammengearbeitet im Vorstand der DZ Bank. Zeidler hatte im Oktober 2013 seinen Dienst bei der DZ Bank angetreten. Der verheiratete Vater zweier Kinder war zuvor bei der LBBW-Tochter Rheinland-Pfalz Bank in Mainz drei Jahre lang Vorstandschef gewesen und gehörte dem Vorstand seit 2008 an. Davor war der gelernte Bankkaufmann (Cannstatter Volksbank) und studierte Betriebswirt bei der LBBW-Tochter Baden-Württembergische Bank sowie im Mutterkonzern selbst tätig gewesen. Zuvor war er für die ABN Amro Bank (Deutschland) im Einsatz gewesen.Neben dem Firmenkundengeschäft ist Zeidler bei der DZ Bank auch zuständig für strukturierte Finanzierungen und für die Auslandsfilialen und -repräsentanzen. Zudem sitzt er den Aufsichtsräten der VR Leasing und der VR Equitypartner vor. Auch ist er Mitglied des Aufsichtsrats der Edekabank.”Wer dauerhaft zu den Erfolgreichen gehören will, muss wichtige Personalentscheidungen sowohl frühzeitig als auch weitsichtig treffen”, unterstrich Zeisl. “Ich begrüße daher sehr die Entscheidung des Aufsichtsrates und freue mich auf die gemeinsame Gestaltung des Überganges in der Unternehmensleitung mit einem Kollegen, den ich persönlich sehr schätze.” Überraschender WechselWie lange Zeidler noch in den Diensten des genossenschaftlichen Zentralinstituts steht, ist derzeit noch nicht geklärt. Sein Wechsel nach Stuttgart kommt indes überraschend. Noch vor wenigen Monaten hatte er im Interview der Börsen-Zeitung (vgl. BZ vom 1. Juni) betont, dass er gedenke, länger im Duo mit Berghaus das Firmenkundengeschäft zu betreuen: “Sie dürfen davon ausgehen, dass wir eine lange gemeinsame Zeit vor uns haben.” Die Bedeutung des Geschäftsfelds für die genossenschaftliche Finanzgruppe und die dafür notwendige Präsenz bei allen Volks- und Raiffeisenbanken der Republik machten das Geschäftsfeld betreuungsintensiv und zeitaufwendig, hatte er ausgeführt. Damit seien zwei Vorstandsposten gerechtfertigt.”Stefan Zeidler hat wichtige Impulse zur Weiterentwicklung unseres Firmenkundengeschäfts gegeben und die Zusammenführung dieses Geschäftsfelds im Zuge der Fusion tatkräftig unterstützt”, betont DZ Bank-Chef Wolfgang Kirsch in einer internen Mitteilung an die Mitarbeiter. Dass er die Volksbank Stuttgart leiten werde, “ist ein erfreuliches Zeichen der Kohäsion” der Gruppe. “Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit in dieser neuen Konstellation und wünschen Stefan Zeidler alles Gute.”Über den Zeitpunkt seines Ausscheidens sowie die künftige Verteilung seiner Aufgaben werde zu einem späteren Zeitpunkt informiert, hieß es weiter. Die Zeichen deuten jedenfalls darauf hin, dass Berghaus sich künftig allein um das Firmenkundengeschäft kümmern wird.Wann der seit 2013 amtierende Chef der Volksbank Stuttgart, Zeisl (63), 2019 genau in den Ruhestand tritt, ist derzeit noch offen. Sein Vertrag läuft eigentlich noch bis Mitte 2021. Die Volksbank Stuttgart ist mit einer Bilanzsumme von rund 6,5 Mrd. Euro die Nummer 13 unter den Genossenschaftsbanken und hat mehr als 100 Standorte.