Ehrgeizige Wachstumsziele
ak – Die Pläne von Stefan Knoll, Vorstandschef und Mitgründer der DFV Deutschen Familienversicherung, sind äußerst ambitioniert: “Im Bereich der Krankenzusatzversicherungen will das Insurtech zum Marktführer in Deutschland aufsteigen”, verkündete die Gesellschaft am Freitag vollmundig in einer Pressemitteilung, in der sie ihre baldigen Börsenpläne bestätigte und konkretisierte. Zur Einordnung: Die DFV, ein Zwerg in der Branche, kam im vergangenen Jahr auf 72 Mill. Euro Beitragseinnahmen. Der Gesamtmarkt bei Krankenzusatzversicherungen in Deutschland ist 8,5 Mrd. Euro groß.Mit dem Geld aus dem Börsengang will der Versicherer sein Wachstum im Kerngeschäft, das in den vergangenen Jahren 10 bis 15 % betrug, “enorm steigern”. Die 100 Mill. Euro Emissionserlös, die das Unternehmen anpeilt, sollen aus der Ausgabe neuer Aktien stammen. Zusätzlich wollen aber auch zwei Altaktionäre Anteile abgeben. Die DFV will in den Prime Standard. Für die Hauptaktionäre wird eine Lock-up-Frist von zwölf Monaten gelten. Sie beabsichtigten, weiterhin langfristig die Mehrheit an der Gesellschaft zu halten, teilte der Versicherer mit.Die DFV, die mit einem unkomplizierten Vertragsabschluss und der schnellen Begleichung von Rechnungen durch den Einsatz künstlicher Intelligenz wirbt, ist nach eigenen Angaben seit 2015 profitabel. Das Ebit betrug im vergangenen Jahr 1,4 Mill. Euro. In den kommenden zwölf Monaten will das Unternehmen mindestens in einen weiteren europäischen Markt eintreten.