EIB schärft bei Scale-up-Finanzierungen nach
EIB schärft bei Scale-up-Investitionen nach
Fokus auf zweite und dritte Finanzierungsrunde – Abwanderung in die USA verhindern
mpi/fed Frankfurt
Die Europäische Investitionsbank (EIB) will Wachstumsunternehmen bei der Skalierung ihres Geschäftsmodells künftig einen besseren Kapitalzugang bieten. Die Hausbank der Europäischen Union schärfe ihre Instrumente nach, um Firmen bei der zweiten oder dritten Finanzierungsrunde zu unterstützen kann, sagte Nicola Beer, Vizepräsidentin der EU-Investitionsbank, am Mittwochabend im Internationalen Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten (ICFW).
Die EIB ergänze damit die Aktivitäten der EU-Kommission, die vor wenigen Wochen eine Scale-up-Initiative lanciert hat. Ein wesentliches Element dieser Initiative ist ein Scale-up-Europa-Fonds, der Finanzierungslücken bei technologieintensiven Wachstumsunternehmen schließen soll.
Mehr Geld für Verteidigung
Es gehe der EIB darum, eine Abwanderung europäischen Unternehmen in der Scale-up-Phase in die USA zu verhindern, sagte Beer: „Ich möchte Technologien in Europa halten.“ Dafür sei es wichtig, die Finanzierungsbedingungen so zu gestalten, dass Venture-Capital-Fonds „große Tickets" in Höhe von 250 Mill. Euro aufwärts schreiben können und Venture Debt bei der Scale-up-Finanzierung zum Einsatz kommen kann. Die EIB hatte am Mittwoch außerdem eine Verdreifachung des Finanzierungsprogramms für europäische Verteidigungsindustrie auf drei Mrd. Euro angekündigt. Im Rahmen einer Partnerschaft mit der Deutschen Bank will sie Kredite in Höhe von 500 Mill. Euro an kleine und mittlere Unternehmen ausreichen.
Beer zufolge steht eine ähnliche Partnerschaft mit einer französischen Bank kurz vor der Unterzeichnung. Eine Namen nannte sie nicht. Dem Vernehmen nach könnte es sich um BPCE handeln, die zweitgrößte Bankengruppe Frankreichs, die 2009 aus der Fusion der Sparkassen und Volksbanken hervorgegangen ist.