EIOPA startet Stresstest für das Jahr 2024
EIOPA nimmt
48 Versicherer
unter die Lupe
wbr Frankfurt
Die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA) hat einen Stresstest gestartet. Die Finanzaufsicht BaFin wird die Ergebnisse der deutschen Teilnehmer prüfen.
Sieben deutsche Teilnehmer
Der Schwerpunkt liegt auf großen europäischen Konzernen. Europaweit werden am Hauptmodul, der „Capital Component“, 48 Versicherer aus 20 Ländern teilnehmen. Diese decken rund 75% des Marktes ab. Aus Deutschland sind Allianz, Münchener Rück, HDI/Talanx, R+V, Debeka, VKB und Viridium dabei.
Ziel des Stresstests ist es, zu beurteilen, wie widerstandsfähig der Versicherungssektor gegen mögliche negative Entwicklungen ist. Ein Szenario mit erhöhter Inflation und einem Zinsanstieg steht im Fokus. Die Übung sei aber kein Test, bei dem es um Bestehen oder Scheitern gehe, so die EIOPA.
Spillover-Effekte im Blick
Die EIOPA will Erkenntnisse zur Resilienz der Versicherer über die regulären Anforderungen von Solvency II hinaus gewinnen. Ziel sei es auch, branchenweite Schwachstellen zu identifizieren. In einem weiteren Schritt gehe es um Empfehlungen an die Branche und Maßnahmen zur Verbesserung der Resilienz. Ergänzt wird die Bewertung durch die Abschätzung möglicher Spillover-Effekte vom Versicherungssektor auf andere Teile des Finanzsystems. Wie beim Stresstest 2021 werden in einem weiteren Modul einzelne Versicherungsunternehmen der Versicherungsgruppen einem Liquiditätsstress unterzogen.
Bis zum 8. August müssen die deutschen Versicherungen ihre Berichte bei der BaFin einreichen. Die EIOPA will die Ergebnisse im Dezember veröffentlichen.