EIOPA integriert Sustainable Finance in ihre Arbeit
bn Frankfurt
Parallel zu den aufsichtlichen Prioritäten der europäischen Bankenaufsicht für die Jahre 2022 bis 2024 hat am Dienstag die Versichererkontrollinstanz European Insurance and Occupational Pensions (EIOPA) einen Dreijahresplan zur Integration nachhaltiger Finanzierung in ihre Arbeit präsentiert. Als Schlüsselbereiche ihrer Aktivitäten nennt die Behörde darin unter anderem eine Eingliederung von Nachhaltigkeitsrisiken in den Aufsichtsrahmen durch Entwicklung aufsichtlicher Meldungen von Klimarisiken gemäß Solvency II. Zudem wollen die Aufseher, nach einer Analyse von Übergangsrisiken, die physischen Risiken untersuchen, wie es heißt. Auf diese Weise werden sie die makro- und mikroprudenzielle Einschätzung von Instrumenten und Methoden mit Blick auf nachhaltige Risiken konsolidieren und auf dieser Basis methodische Prinzipien eines Klimawandel-Versichererstresstests entwickeln. Des Weiteren schreibt sich EIOPA auf die Fahnen, Hinweise zur Taxonomie und zu Veröffentlichungspflichten sowie zur Anwendung nachhaltigkeitsbezogener Vorschriften im Vertrieb von Versicherungsprodukten zu geben. Auch wolle man die EU-Kommission mit Blick auf Maßnahmen gegen Greenwashing beraten, heißt es. Zudem will die Behörde das Verhalten von Verbrauchern sowie die Vertragsinhalte und Konditionen der Abdeckung von Naturkatastrophen analysieren, um Lücken zu adressieren.
Mit Blick auf Naturkatastrophen nimmt sich EIOPA vor, die Möglichkeiten des Einsatzes von Open-Source-Modelling-Instrumenten zu untersuchen. Auf der Agenda steht ferner eine verbesserte Sammlung einheitlicher Daten zu entsprechenden Versicherungsschäden. Zudem wollen die Aufseher durch Dialog zu einer internationalen Konvergenz der Einschätzung und Steuerung nachhaltiger Risiken beitragen, wie es heißt. Überdies startet die Behörde eine Pilotübung zur Anpassung des Underwriting im Nichtlebengeschäft an Risiken des Klimawandels.