Nach Credit-Suisse-Integration

Ermotti avisiert neue UBS-Strategie für Anfang 2024

UBS-Chef Sergio Ermotti denkt an die Zeit nach der Credit-Suisse-Integration. In den USA habe die Bank nun eine kritische Masse an Bankern erreicht.

Ermotti avisiert neue UBS-Strategie für Anfang 2024

Ermotti avisiert neue UBS-Strategie für Anfang nächsten Jahres

Bloomberg London

Die UBS wird Anfang nächsten Jahres ihren Aktionären einen Einblick in ihre Wachstumsstrategie nach der Übernahme und Integration der Credit Suisse geben, vor allem was den US-Markt betrifft. Das kündigte Bankchef Sergio Ermotti am Dienstag in London an.

Die Schweizer Großbank arbeite derzeit mit “voller Kraft” an der Fusion der beiden Banken und der Umsetzung von Kosteneinsparungen in Höhe von mehr als 10 Mrd. Dollar, sagte Ermotti. Im Februar werde man einen Dreijahresplan bekannt geben.

UBS plant Zeit nach Credit-Suisse-Integration

Die Ankündigung ist ein Zeichen dafür, dass die UBS beginnt, über die Integration des ehemaligen Lokalrivalen hinauszudenken. Während die Übernahme einiger Geschäftsbereiche der Credit Suisse in Asien und Lateinamerika der UBS unmittelbar einen Größenvorteil verschafft, ist die Marschroute für die USA weniger klar.

Wir haben jetzt endlich eine kritische Masse an Bankern in den USA.

Sergio Ermotti, UBS

“In den USA ist es meiner Meinung nach sehr wichtig, uns die Integration der Investmentbank anzuschauen, und wie sie es uns ermöglicht, unseren Finanzberatern in den USA noch mehr Möglichkeiten zu bieten, Kunden bei der Monetarisierung oder bei M&A-Transaktionen für ihre eigenen Geschäfte zu helfen”, so Ermotti. “Wir haben jetzt endlich eine kritische Masse an Bankern in den USA, und wir suchen auch nach Möglichkeiten, die Ertragsströme unseres Wealth Managements zu diversifizieren.”

UBS will bei Non-Core-Sparte Kosten sparen

Was die Kosteneinsparungen nach der Fusion angeht, soll die Hälfte davon durch die Abwicklung von Infrastruktur und IT der verlustmachenden Investmentbank der Credit Suisse erreicht werden, sowie durch den Ausstieg aus Geschäftsbereichen, die nicht fortgeführt werden, so Ermotti.

“Der Abbau der nicht zum Kerngeschäft gehörenden Aktivitäten und der risikogewichteten Aktiven hat für uns Priorität”, so Ermotti. “Die Wertschöpfung aus Sicht der Aktionäre erfolgt durch die Stilllegung der IT und der Infrastruktur, die all diese Bereiche aufrechterhält.”

Der Abbau der nicht zum Kerngeschäft gehörenden Aktivitäten und der risikogewichteten Aktiven hat für uns Priorität.

Sergio Ermotti, UBS

Wie UBS im vergangenen Monat mitteilte, hat die so genannte Non-Core-Sparte per Ende Juni risikogewichtete Aktiva im Umfang von rund 55 Mrd. Dollar, wozu rund 17 Mrd. Dollar von der Investmentbank der Credit Suisse gehören. Die Bank kündigte damals an, etwa zwei Drittel der Investmentbank aufzugeben.

Ermotti zufolge finden sich in der Non-Core-Sparte überwiegend “gute” Vermögenswerte, die sorgfältig veräußert werden müssen. “Sie weisen kein toxisches Profil auf”, sagte er. “Wir müssen also abwägen, was das beste wirtschaftliche Ergebnis für die Aktionäre ist, denn wenn wir zu schnell vorgehen, vernichten wir möglicherweise Wert.”