Erste Group macht weniger Gewinn
Reuters Wien – Das österreichische Finanzinstitut Erste Group ist trotz eines Gewinnrückgangs zum Jahresauftakt zuversichtlich bezüglich der weiteren Geschäftsentwicklung. “Wir sind auf einem guten Weg, das für 2017 gesteckte Ziel – eine Eigenkapitalverzinsung von über 10 % – zu erreichen”, sagte Bankchef Andreas Treichl am Freitag. Die für die Profitabilität wichtige Kennzahl hatte im Vorjahr bei 12,3 % gelegen, im ersten Quartal schrumpfte sie auf 9,8 %. Der Gewinn der Bankengruppe sank um knapp 5 % auf 262,2 Mill. Euro. Er lag damit leicht unter den Erwartungen von Analysten. Positiv stimmen den seit 20 Jahren an der Spitze der Bank stehenden Manager das Wirtschaftswachstum in den Kernmärkten in Osteuropa sowie die niedrigere Bankensteuer in Österreich. Bankenabgabe sinkt kräftigWien hatte im Vorjahr nach heftiger Kritik der Institute eine Senkung der Bankenabgabe beschlossen. Deshalb musste die Erste in Österreich im ersten Quartal nur noch 5,6 Mill. Euro zahlen nach 29,5 Mill. Euro ein Jahr zuvor. Insgesamt sanken ihre Ausgaben für Bankenabgaben auf 35,8 (62,8) Mill. Euro. Einen Anstieg erwartet die Erste Group hingegen bei den Risikokosten, wenn auch auf ein im langjährigen Vergleich immer noch niedriges Niveau.Zu schaffen machen der Bank – die wie die italienische Unicredit und die österreichische Konkurrentin Raiffeisen Bank International (RBI) zu den größten Kreditgebern in Osteuropa zählt – steigende IT-Kosten. Allein in den ersten drei Monaten steckte das Institut 92 Mill. Euro in IT-Projekte wie die Digitalisierung. Für das Gesamtjahr werde ein Anstieg der Kosten von 1 bis 2 % erwartet.Auch das anhaltende Niedrigzinsumfeld hinterlässt Spuren. Der Zinsüberschuss sei weiterhin unter Druck. Er schrumpfte im ersten Quartal um 3,7 % auf 1,1 Mrd. Euro. Besser lief es beim Provisionsüberschuss, der um 3,3 % auf 457,7 Mill. Euro stieg. Die Kapitaldecke der Bank schmilzt trotz des Quartalsgewinns: Die harte Kernkapitalquote ging auf 12,5 (12,8) % zurück.