Erste Schadenschätzung für Erdbeben in Japan
Erdbeben verursacht Schäden in Milliardenhöhe
tl Frankfurt
Das Erdbeben in Japan am 1. Januar hat versicherte Schäden von 6,4 Mrd. Dollar verursacht. Die Schätzung basiert auf einem Modell des US-Spezialisten Karen Clark & Company (KCC). Mehr als zwei Drittel der versicherten Schäden entfallen auf den Wohnbereich, teilte das Unternehmen am Freitag mit.
Unklar ist allerdings, inwieweit diese Schäden unter das „Residential Earthquake Insurance System“ fallen. Danach tragen Schäden bis 1 Mrd. Euro die privaten Versicherer vollständig, Schäden von 1,0 bis 1,37 Mrd. Euro der japanische Staat und die Branche je zur Hälfte und darüber hinausgehende Schäden bis 75,8 Mrd. Euro der Staat fast vollständig. Dies geht aus einer Übersicht von AM Best in ihrem Kommentar zur Auswirkung des Erdbebens hervor.
Allerdings transferiere die Japan Earthquake Reinsurance Company, die das System abwickle, Teile des Risikos im Rahmen einer Retrozession zurück an die Versicherer. Zu den Schadenschätzungen von KCC heißt es bei dem Online-Informationsdienst Artemis, sie fokussierten sich üblicherweise auf den privaten Versicherungsmarkt.
AM Best erwartet nur begrenzte Auswirkungen auf die Kreditratings der großen Nichtleben-Versicherer Tokio Marine, Sompo Japan, Mitsui Sumitomo und Aioi Nissay Dowa. Die Ratingagentur begründet das mit einer günstigen Gewinnentwicklung, einem diversifizierten Geschäftsportfolio und einer soliden Kapitalausstattung.