Erster Abschlag für P&R-Gläubiger
dpa-afx München
Drei Jahre nach der Pleite der betrügerischen Containerfirma P&R erhalten 54 000 geprellte Anleger und Gläubiger einen kleinen Teil ihres Geldes zurück. Insolvenzverwalter Michael Jaffé meldete am Donnerstag die erste bevorstehende Abschlagszahlung von insgesamt knapp 207 Mill. Euro. Diese Summe verteilt sich allerdings auf 83 000 Einzelforderungen, die Gläubiger angemeldet haben. Überwiesen werden soll das Geld im zweiten Quartal, wenn die bürokratischen Formalitäten erledigt sind.
Der Rechtsanwalt nannte das einen „enormen Erfolg“, da die Gläubiger vergleichsweise früh einen Teil ihres Geldes wiedersehen. Die Quote, also der Anteil des von P&R schuldig gebliebenen Geldes, der nun ausbezahlt werden soll, bezifferte Jaffé für die beiden größeren P&R-Gesellschaften auf 7,5 %. Jaffé hatte ursprünglich eine frühere Auszahlung in Aussicht gestellt, doch gab es nach Angaben des Insolvenzverwalters Verzögerungen wegen der Corona-Pandemie.
„Wir gehen derzeit davon aus, dass es bereits im nächsten Jahr eine weitere Abschlagsverteilung geben wird“, erklärte Jaffé. Das Containergeschäft entwickle sich trotz Pandemie sehr erfreulich. „Insgesamt konnten wir bereits Erlöse von 475 Mill. Euro für die Gläubiger generieren und sichern.“ P&R hatte nach den Ermittlungen der Münchner Staatsanwaltschaft etwa eine Million nicht existenter Container verkauft: In den Büchern standen 1,6 Millionen Stück, doch auffindbar waren nur 618 000.