Ertragsschwaches Jahr erwartet
bn Frankfurt – Nach einem schwachen Startquartal rechnet die Deutsche Bank mit mauen Erträgen im gesamten Jahr 2016. Das Startquartal sei “außerordentlich herausfordernd” gewesen, erklärte Finanzvorstand Marcus Schenck am Mittwoch in einer Telefonkonferenz mit Fremdkapitalinvestoren. Auch wenn sich das Umfeld im vergangenen Monat verbessert habe, verblieben eine Reihe makroökonomischer und politischer Risiken für die Märkte und für die Wirtschaft weltweit. Daher rechne die Bank mit einem “weiter herausfordernd” bleibenden Ertragsumfeld im restlichen Jahresverlauf. Vor diesem Hintergrund bekräftige sie ihre Einschätzung, dass ihre Restrukturierung im laufenden Jahr ihren Höhepunkt erreichen sollte, sagte Schenck. Rechtsstreitigkeiten stellten weiter eine “bedeutende Herausforderung” dar. Man sei aber optimistisch, bedeutende Fälle noch in diesem Jahr beizulegen, hieß es.Im ersten Quartal, traditionell das ertragsstärkste des Jahres, hatte das Institut angesichts schwacher Märkte den schlechtesten Jahresstart seit langem erwischt. Ertrag und Ergebnis brachen binnen Jahresfrist um 22 % bzw. um 58 % ein. Deutlich geringere Belastungen aus Rechtsstreitigkeiten sorgten gleichwohl dafür, dass das Institut damit besser als erwartet abschnitt.In Anbetracht solcher Perspektiven drückt die Bank nun bei ihrem Umbau stärker aufs Tempo. So sollen die Risikoaktiva zum Jahresende um 15 Mrd. bis 20 Mrd. Euro unter ihrem Niveau von 401 Mrd. Euro zum Ende des Startquartals liegen, wie Schenck erklärte. Bislang hatte die Bank ihre Risikoaktiva stabil halten wollen. Vorgabe wird erfülltIhre für 2016 geplante Refinanzierung hatte die Bank Ende April zu 35 % abgeschlossen, wie es weiter hieß. Die Anforderungen an die Total Loss Absorbing Capacity (TLAC) zögen für das Haus keinen Emissionsbedarf nach sich. Den Anforderungen des globalen Finanzstabilitätsrats zufolge benötige die Bank 83 Mrd. Euro an TLAC. Laut einer Präsentation verfügt sie derzeit bereits über 109 Mrd. Euro. Davon entfallen nicht weniger als 51 Mrd. Euro auf vorrangige Schuldverschreibungen. Dazu zählen auch Schuldscheine mit einer mehr als zwölfmonatigen Laufzeit, welche nach deutschem Gesetz, anders als in anderen europäischen Ländern, künftig herangezogen werden können, um Verluste einer Bank aufzufangen.