Wertpapieraufsicht

ESMA beäugt Cloud-Anbieter

Die EU-Wertpapieraufsichtsbehörde ESMA macht sich nach einer Analyse des Marktes für Cloud-Dienstleistungen im Finanzsektor für die Erhebung detaillierter Daten zu Ausfällen bei Banken und deren Outsourcing-Partnern stark. Einheitliche Angaben ...

ESMA beäugt Cloud-Anbieter

bn Frankfurt

Die EU-Wertpapieraufsichtsbehörde ESMA macht sich nach einer Analyse des Marktes für Cloud-Dienstleistungen im Finanzsektor für die Erhebung detaillierter Daten zu Ausfällen bei Banken und deren Outsourcing-Partnern stark. Einheitliche Angaben würden die Bewertung von Zielkonflikten bei verschiedenen Nutzungsarten von Cloud-Dienstleistern verbessern, stellt die Behörde in ihrem aktuellen Bericht zu „Trends, Risiken und Verwundbarkeiten“ fest.

In Anbetracht der Allgegenwart der Dienstleister und eines durch die Pandemie beschleunigten Trends zu deren Nutzung sei es für Entscheidungsträger und Marktteilnehmer von hoher Bedeutung, die Vorteile und Risiken solcher Auslagerungen einzuschätzen, heißt es, auch mit Blick auf den in der EU vorgeschlagenen Digital Operational Resilience Act, der ein Mandat der europäischen Aufsichtsbehörden vorsieht, Dienstleister für kritische Finanzdienstleistungen mit Blick auf systemische Risiken zu überwachen.

Mit ihrem Vorstoß liegt die ESMA im Trend. Auch die Bank of England hat jüngst in ihrem halbjährlichen Finanzstabilitätsbericht die Risiken von Cloud-Diensten beleuchtet und die Sorge geäußert, diesen Dienstleistern mangele es an der erforderlichen Widerstandskraft, um sensible Finanzdaten zu schützen.

Der wachsende Einsatz von Cloud-Dienstleistern biete einzelnen Häusern und dem Finanzsystem Vorteile. Eine hohe Konzentration im Markt könne aber Finanzstabilitätsrisiken nach sich ziehen, wenn ein Ausfall eines Insourcers viele Kunden betreffe und damit die Wahrscheinlichkeit simultaner Ausfälle erhöhe.

Einer ESMA-Analyse zufolge müssen Cloud-Anbieter deutlich widerstandsfähiger als die sie nutzenden Banken sein, um die Sicherheit des Finanzsystems zu erhöhen. In Szenarien, in denen allein Ausfälle von längerer Dauer systemische Kosten nach sich ziehen, hat sich gezeigt, dass die Dienstleister die Systemrisiken am besten reduzieren, indem sie anstatt der Frequenz solcher Vorfälle die für die Bewältigung von Störungen erforderliche Zeit minimieren. Auch führten Back-Cloud-Dienste das systemische Risiko zurück.