Ex-Commerzbanker Klösges hört bei Erck-Rickmers-Gruppe auf
ste – Mit Ablauf seines Fünfjahresvertrages Ende März kommenden Jahres wird Jochen Klösges, der Ende 2013 im Zuge einer Verkleinerung des Vorstands bei der Commerzbank unfreiwillig ausschied, seinen Posten als CEO der E.R. Capital Holding des Hamburger Unternehmers Erck Rickmers aufgeben. Das gab das Unternehmen bekannt, das künftig von Rickmers (54) als Family Office geführt wird, in dem Aktivitäten in den Bereichen Immobilien, Private Equity und Schifffahrt zum 1. April 2019 gebündelt werden. Das Vermögen soll sich auf einen mittleren dreistelligen Mill.-Euro-Betrag belaufen.Klösges werde in den Beirat der Unternehmensgruppe wechseln, hieß es. Der wird seit 2014 von seinem Vorgänger als CEO der E.R. Capital Holding, Nicholas Teller, geführt. Teller (59), bis 2008 ebenfalls Mitglied des Commerzbank-Vorstands, übernimmt den Angaben zufolge zum 1. Januar kommenden Jahres 25 % der Geschäftsanteile des 1992 von Erck Rickmers gegründeten Assetmanagers Nordcapital, dessen Alleingesellschafter derzeit die Finanzholding E.R. Capital ist.Mit dem Auslaufen seines Vertrages verlasse er “ein kerngesundes und gut aufgestelltes Unternehmen”, so Klösges. Erck Rickmers, der im Februar dieses Jahres seine unter dem Namen E.R. Schiffahrt geführten Schiffsmanagement- und Schiffs-Brokerage-Geschäfte an die Bremer Zeaborn-Gruppe verkauft hatte (Klösges: “Ein emotionaler Akt für Herrn Rickmers, aber der richtige”), erklärte, Klösges habe “hervorragende Arbeit geleistet”. Nach dem Verkauf ihres größten Teils sei die Gruppe strategisch und finanziell gut aufgestellt. Die Schifffahrtsaktivitäten seien reduziert und neue Geschäftsfelder mit dem neuen Schwerpunkt Immobilien aufgebaut worden.Der 54 Jahre alte Klösges will sich neuen beruflichen Herausforderungen stellen, gerne im Mittelstand und in einem größeren und stärker operativ tätigen Unternehmen, wie er im Gespräch mit der Börsen-Zeitung sagte. Den Seiten- und Sichtwechsel als langjähriger Banker in die Realwirtschaft habe er als Bereicherung empfunden.Eine Rückkehr in das Bankgeschäft schließt der gebürtige Kölner zwar nicht aus – er sei schließlich “banker by education” und verfüge noch immer über viele Kontakte in die Branche hinein. Doch befinde sich die Industrie in schwierigem Fahrwasser. In anderen Branchen etwas aufzubauen sei deutlich leichter möglich, sagte Klösges, der aktuell ein Aufsichtsratsmandat bei einem mittelständischen Unternehmen in Baden-Württemberg wahrnimmt, im Stiftungs- und Verwaltungsrat der Oest-Gruppe in Freudenstadt. Auf Hamburg, wo er gegenwärtig lebt, will sich Klösges für den nächsten beruflichen Abschnitt nicht festlegen, auch wenn es die Präferenz wäre. Der Lebensmittelpunkt werde aber “dort sein, wo der Job ist”.