Finanzaufseher Albanese zieht sich in New York zurück
bg – Das Gastspiel von Anthony Albanese an der Spitze der New Yorker Aufsichtsbehörde Department of Financial Services (DFS) ist schon bald beendet. Wie die Behörde mitteilte, wird Albanese bereits im Dezember ausscheiden. Der 44-Jährige hatte den Job als Nachfolger von Benjamin Lawsky erst im Juni angetreten. Hintergrund des abrupten Abschieds sollen Spannungen mit dem New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo über die grundsätzliche Ausrichtung des DFS gewesen sein, berichten amerikanische Medien.Angeblich hat Cuomo auf eine stärkere Einbindung seines Büros im Vorfeld von Entscheidungen gedrungen, Albanese pochte auf die Unabhängigkeit seiner Behörde, die erst 2011 aus der Kombination von Banken- und Versicherungsaufsicht entstand. Das DFS sammelte in der Ära Lawsky milliardenschwere Strafgelder von Banken ein, die Vergleiche suchten, um langen Gerichtsprozessen zur Aufarbeitung von Fehlverhalten in der Finanzkrise zu entgehen.Das aggressive Vorgehen des DFS hatte in der New Yorker Finanzszene zunehmend für Verstimmung gesorgt – keine andere Behörde hat so viele globale Großbanken unter ihrer Fuchtel wie die New Yorker DFS. Angeblich fand intensives Lobbying bei Cuomo statt, um dem Exzess bei der Erhebung von Geldstrafen Einhalt zu gebieten. Zuletzt hatte die französische Großbank Crédit Agricole 787 Mill. Dollar wegen Verstößen gegen US-Sanktionen gezahlt. Auch Deutsche Bank und Commerzbank sind ins Visier der DFS geraten.